Wolfpack Colors



Wolfpack Colors
Tarnanstriche und Kennzeichen der 56th Fighter Group während des Zweiten Weltkriegs
(Zeitraum: Januar 1943 bis September 1945)

Christoph Erkens 2008

The first Tbolts
Die 56th Fighter Group (FG) bestand aus drei Squadrons: 61st, 62nd und 63rd Fighter Squadron (FS). Die ersten Thunderbolts, die vom Wolfpack in Großbritannien ab Januar 1943 geflogen wurden, waren P-47C. Der Tarnanstrich für Jagdmaschinen zu dieser Zeit sah eine Oberseitenlackierung in No. 41 Dark Olive Drab und eine Unterseitenlackierung No. 43 Neutral Gray vor.
Der Übergang der beiden Tarnfarben war weich und wellig. Er wurde frei hand lackiert und er konnte deswegen von Flugzeug zu Flugzeug leicht variieren. Typisch für die P-47Cs und frühe P-47Ds ist der nur leicht abfallende Übergang an den Rumpfseiten, beginnend an der Vorderkanten der Seitenflossenwurzel. Bei den späteren P-47D verlief der Übergang an der Seitenflossenwurzel nahezu senkrecht nach unten. Bei beiden Tarnfarben handelte es sich um matte Farben.
Die Hoheitszeichen auf diesen Thunderbolts bestanden aus einem blauen Kreis in No.47 Insignia Blue mit einem fünfzackigen, weißen Stern in No.46 Insignia White in der Mitte. Die Hoheitszeichen auf dem Rumpf hatten einen Durchmesser von 35 inch, die Hoheitszeichen auf der linken, respektive unter der rechten Tragfläche besaßen einen Durchmesser von 45 inch.
In Großbritannien erhielt der Fabrikanstrich der Thunderbolts einige Modifikationen, so wurden die Hoheitszeichen auf dem Rumpf durch einen 2 inch breiten Rand in Identification Yellow ergänzt. Zusätzlich wurde ein größeres Hoheitszeichen mit einem Durchmesser von ca. 55 inch auf der linken Tragflächenunterseite aufgebracht. Das ursprüngliche Hoheitszeichen auf der rechten Tragflächen­unterseite wurde entfernt und ebenfalls durch die größere Variante ersetzt. Die großen Hoheitszeichen wurden unter den Tragflächen so angeordnet, dass sie die Querruder gerade nicht mehr berührten. Die Mitte des Hoheitszeichens lag etwa 61 inch von der Flügelspitze entfernt.

Type identity markings
Gegen Ende Februar 1943 wurden weiße Typidentifikationskennzeichen auf den Thunderbolts aufgebracht, da Befürchtungen bestanden, die P-47 könnte, als einzige zu dieser Zeit eingesetzte alliierte Jagdmaschine mit Sternmotor, mit der deutschen Focke Wulf Fw 190 verwechselt werden. Diese neuen Markierungen waren weiß und bestanden aus einem 24 inch breiten Streifen um die Motorverkleidung, einem 12 inch hohen, horizontalen Band auf dem Seitenleitwerk (Oberkante ca. 20 inch unterhalb der Leitwerksspitze) und einem 18 inch breiten Band auf jeder Höhenflosse und Höhenruder (Außenkante 24 inch von der Spitze der Höhenflosse entfernt). Die Position des Bandes auf dem Seitenleitwerk wurde bei der P-47D-5-RE geändert, die Oberkante des 12 inch breiten Bandes lag nun 26 inch unterhalb der Leitwerksspitze.

Designators and radio call numbers
Die Funkrufnummer war auf dem Seitenleitwerk in Identification Yellow aufgebracht und besteht aus der Army Seriennummer, bei der die erste Jahresstelle entfällt, also aus 41-xxx wird 1xxx. Die Ziffern der Funkrufnummer waren 7,5 inch hoch, mit einem Abstand von 1,5 inch zueinander.

Plane-in-group numbers
Für kurze Zeit wurden die Thunderbolts mit einer plane-in-group Nummer gekennzeichnet. Die Kennzeichnung wurde nur im Zeitraum Mitte Februar bis Ende März 1943 verwendet. Dabei bezeichneten die Nummern 01 bis 39 Thunderbolts der 61st FS, 40 bis 69 Maschinen der 62nd FS und 70 bis 99 erhielten die P-47 der 63rd FS. Die Nummern waren hastig mit grauer Farbe vor den Zwischenkühlertüren auflackiert und ca. 24 inch hoch. Dieses System wurde bereits kurze Zeit später um eine vorangestellte, dritte Ziffer erweitert: -1 für die 61st FS, -2 für die 62nd FS und -3 für die 63rd FS. Der Ziffernblock war etwa 15 inch hoch und befand sich ebenfalls vor den Zwischenkühlertüren.

Squadron Codes
Im April 1943 wurde auch bei der 56th FG das Squadron Code-System eingefügt, dass auch die Royal Air Force bereits seid längerer Zeit verwendete. Dabei befand sich vor dem Rumpfhoheitszeichen ein zweistelliger Squadron Code und hinter dem Hoheitszeichen ein Buchstabe, der das individuelle Flugzeug kennzeichnet. Die Buchstaben hatten eine Höhe von 24 inch. Dabei steht HV für die 61st FS, LM für die 62nd FS und UN für 63rd FS. Wenn die Anzahl an Maschinen einer Staffel 26 überstieg, wurden die bereits verwendete Buchstaben mit einem Unterstrich versehen.

Star & Bars
Im Juni 1943 wurde das amerikanische Hoheitszeichen um zwei seitlich angesetzte, umrandete weiße Rechtecke erweitert. Das komplette Hoheitszeichen wurde von einem 2 inch breiten Rand in Insignia Red umrandet. Das vergrößerte Hoheitszeichen hatte zur Folge, dass der einzelne Buchstabe weiter nach hinten in Richtung Leitwerk gerückt neu auflackiert werden musste. Im August 1943 wurde angeordnet, den roten Rand durch einen Rand in Insignia Blue zu ersetzen.


P-47D 42-9497 von Capt. Walker Mahurin, 63rd FS, Anfang 1944
Modell: Christoph Erkens - Tamiya, 1:48
Die Razorback trägt den Standardtarnanstrich Olive Drab über Neutral Gray, die weißen Typidentifizierungskennzeichen und den Code UN-M. Wenn möglich wurden die Thunderbolts mit dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens des Piloten markiert. Lackiert wurde dieses Modell mit Farben von Xtracolor (Olive Drab X111, Neutral Gray X133) mit einem matten Finish. Die Decals stammen aus dem Bausatz.

Natural metal finish
Zur Kostensenkung, Zeitersparnis und Gewichtsreduzierung entschied die Army Air Force Ende 1943, das Aufbringen von Tarnfarbe auf ihren Flugzeugen einzustellen. Als Blendschutz besaßen die unlackierten Thunderbolts einen Streifen Olive Drab, der sich beginnend an der Windschutzscheibe über die ganze Oberseite der Motorhaube erstreckte. Bei Bubbletop-Thunderbolts (ab P-47D-25) verlief der Blendschutz über die gesamte Rumpfoberseite bis zum Ansatz des Seitenleitwerks. Die Typidentifikations-kennzeichen sowie Funkrufnummern waren in Schwarz gehalten. Die ersten "silbernen" Thunderbolts erreichten Großbritannien im März 1944.


P-47D 42-25836 von Capt. Boleslaw Michael "Mike" Gladych, 61st FS, 1944
Modell: Kai Röther - Tamiya, 1:48
Die Maschine ist ein typisches Beispiel für die zweite Jahreshälfte 1944. Sie ist bis auf den Blendschutz unlackiert und die Invasionsstreifen wurden auf den Oberseiten bereits wieder entfernt. Die rote Farbe der Cowling und des Seitenruders ergibt sich aus einem Befehl des VIII Fighter Command vom März 44, wonach alle Nasen der Thunderbolts der 56th FG rot zu lackieren sind (siehe Teil 2).

Zum zweiten Teil ...

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