Ardpol 1:48
SZD-9 bis Bocian 1E
GST - Aero Güstrow
Güstrow DDR 1988


von Kai Röther

Nach Fertigstellung des Rohbaus ging es an das Lackieren. Im Anschluß wurden die Decals verarbeitet. Bis dato waren Abziehbilder eigentlich nie ein Problem für mich, diese hier von Techmod sorgten für einige Überraschungen und Aufreger. Zunächst erstmal sind sie sehr dünn, was eigentlich gut ist. Problematischer dagegen war schon, das kaum "Kleber" unter den Anbziehbildern war. So gelang es mir nicht, trotz polierter Oberflächem, diese Decals ohne Silvering aufzubringen. Dazu kam das Problem, daß ich durch eine kleine Unachsamkeit, Teile bereits versiegelter Decals an der abgenommenen Maskierung hatte. Also versuchte ich mir beim Händler (Jadar-Model aus Polen) einen weiteren Satz zu besorgen. Zwei Wochen später kam ein Einschreiben mit gleich zwei neuen Sätzen - vorbildlich.


Danach konnte nun das Innenleben komplettiert werden. Der Vorteil beim Bauen von Modellen selbstgeflogener Originale ist, das man sich unter Umständen ziemlich genau an Details erinnern kann. So konnte ich an Hand von Fotos als Gedächtnisstütze das Aussehen des Innenraum aus meinem Hinterstübchen kramen, blauer Hebel für die Landeklappen, grüner Knauf für die Trimmung, gelber Griff zum Ausklinken, rechts rote Griffe für den Notabwurf der Haube, links weiße zum normalen Öffnen selbiger ...


Wichtig noch, die Alukante um die Haube und rund um das Cockpit. Hier maskierte ich und spritzte mit einem Alu. Alternativ hätte man sicher mit Bare Metal Foil auch sehr gute Ergebnisse erzielt.


Ein weiteres wichtiges Detail ist der Griff kurz vor der Höhenflosse. An diesem konnte man den Bocian hinten anheben, um ihn dann "bequem" hin und her zu bewegen. An unserem Platz wurde vornehmlich mit Winden gestartet (Platzrunde ca. 10 min). Bei zwei Winden hatten wir also vier Seile. An einem normalen Schulungstag standen die Segler meistens in drei Reihen am Start. War die erste Reihe weg, mußten die nächsten zwei Reihen nach vorne geschoben werden. Und da kommt dieser Griff ins Spiel. Typisch war einer links, einer rechts und dann noch ein oder zwei Mann an den Tragflächen, um dann mit vereinten Kräften die Kiste die paar Meter über den von Maulwürfen zerfurchten Acker nach vorne zu wuchten. An einem Thermikfreien Ausbildungstag waren wir abends blitzebreit.


Später dann, in der Hierarchie aufgestiegen, wurde man dann unter Umständen als Rückholer eingeteilt und durfte mit einem der drei Trabbi-Kübel die Segler nach der Landung zum Start schleppen .. ich habe es genossen. Die Griffe sind übrigens nicht im Bausatz vorgesehen.


Noch etwas zu den Markierungen. Die Hoheitszeichen sind aus Resten "zusammengeschnippselt". Die Kennung wurde am PC erstellt und auf klarem Trägerfilm über einen Laserdrucker ausgedruckt. Ohne weitere Behandlung können diese dann wie gewohnt verarbeitet werden.


Zum Abschluß noch einen Auszug aus meinem Flugbuch. In der 3368 habe ich also laut diesem das Thermikfliegen erlernen sollen. Bei zwei Starts hat es dann wohl ganz offensichtlich mal geklappt. Aufgrund des schon beschriebenen Schulungsmodus mußte man auch irgendwie Schwein haben, bei durchschnittlich drei Starts pro Tag und einer Startüberhöhung von 350m-400m. Eine Besonderheit fällt mir noch ein. Das eigentliche Fliegen habe ich auf einem Puchacz (SZD-50) gelernt. Die Bordwand bei diesem Flieger ist nahezu horizontal. Die stärker geneigte Bordwand im Bocian verleitete mich anfangs immer dazu, die Fahrt beim Kurvenflug wegzuziehen. Aber nicht lange .. ich hatte einen sehr energischen Fluglehrer.


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