Tamiya 1:48
Republic P-47D "Thunderbolt" Bubbletop
David Schillings "Hairless Joe"
56th Fighter Group
Boxted, England 1944

von Christoph Erkens

Eine der wohl bekanntesten P-47D Thunderbolt des zweiten Weltkriegs war die Maschine von Col. David C. Schilling. Schilling ging am Ende des Zweiten Weltkrieges als führendes Fliegerass der 56th Fighter Group, dem legendären Wolfpack, mit 22.5 bestätigten Luftsiegen und 10.5 am Boden zerstörten Flugzeugen hervor.

Von der Hairless Joe gibt es zahlreiche Farb- und Schwarz/Weiß-Aufnahmen und trotzdem lässt sich die Frage, wie genau die Maschine lackiert war nur schwer beantworten. Die Bubbletops oder Superbolts, wie die Thunderbolts ab der D-25 Baureihe genannt wurden, hatten nun nicht mehr den charakteristischen Razorback-Rücken und die Gewächshaus-Kanzel der früheren Baureihen. Eine Blasenhaube sollte dem Piloten eine bessere Rundumsicht gewährleisten. Die Bubbletops erreichten die Einheiten in England unlackiert. Um für einen möglichen Umzug auf das europäische Festland und dem damit verbundenen höheren Risikos eines deutschen Luftangriffes gewappnet zu sein, sollten diese Maschinen einen Tarnanstrich erhalten. Die genauen Farbtöne, die von den Bodenmannschaften verwendet wurden sind leider nicht bekannt. Sie können sowohl amerikanischen als auch britischen Beständen entnommen worden sein, auch individuelle Farbmischungen sind sicherlich nicht ganz auszuschließen. Die Aufnahmen von Hairless Joe sprechen leider keine deutliche Sprache, im Besonderen was die Unterseite der Thunderbolt angeht - die Meinungen darüber gehen auseinander, ob die P-47 eine grau lackierte Unterseite hatte oder ob nur die Oberseite einen Farbanstrich erhalten hatte.

Nach längerem Hin und Her und endlosem Betrachten von Fotos habe ich mich für eine Lackierung basierend auf den britischen Farben Dark Green und Ocean Grey auf der Oberseite und einer unlackierten Unterseite mit den Tragflächenvorderkanten und der Unterseite der Motorverkleidung in der ebenfalls britischen Farbe Medium Sea Grey entschieden. Der Verlauf der Tarnung ist so gut wie es die Vorbildfotos erlaubten am Modell nachempfunden. Die Oberseite der Tragflächen ist jedoch rein spekulativ, da es diesbzgl. leider keinerlei Material gibt.

Die Maschine ist landläufig als Hairless Joe bekannt, obwohl der Namenszug selber nicht auf dem Jagdbomber zu finden ist. In der frühen Zeit der 56th Fighter Group gab es die Tradition Charaktere aus der damals sehr beliebten Cartoon-Reihe Li’l Abner auf die Motorverkleidungen ihrer Thunderbolts zu malen, auch ein uriger Typ namens Hairless Joe gehört zur Besetzung. Schilling griff diese Tradition auch bei seiner Superbolt auf.

Die P-47D-25 mit der Serienummer 42-26641 war eine der ersten Superbolts die England erreichten, sie hatte noch keine Rückenfinne wie sie zur Stabilisierung in späteren Baureihen der Thunderbolt verwendet wurde. Die Hairless Joe flog insgesamt 55 Kampfeinsätze bevor sie im Januar 1945 als war weary deklariert wurde. Einer dieser Einsätze mit David Schilling am Steuerknüppel fand am 23. Dezember 1944 statt - Schilling führte an diesem Tag 56 Thunderbolts des Wolfpacks gegen die deutsche Luftwaffe und er selber schoss fünf Maschinen (drei Bf 109 und zwei Fw 190) ab. Dieser Einsatz brachte ihm eine weitere Auszeichnung mit dem Distinguished Service Cross ein.

Das Modell der P-47D von Tamiya ist ausgezeichnet und wirklichen jeden Cent des doch recht hohen Preises wert. Das Cockpit lässt sich wunderbar aus dem Kasten bauen, nur ein paar Gurte sollte man hinzufügen. In meinem Fall waren es Ätzteile von Eduard. Der von Haus aus ebenfalls sehr schön detaillierte Sternmotor wurde von mir mittels Draht noch etwas aufgewertet, leider sieht man davon am fertigen Modell sehr wenig.

Weitere Fotos auf der nächsten Seite ...

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