Es war genau die richtige Situation: Trübes Wetter am Sonntagvormittag, ohnehin der private Bedarf einen Abstecher in die Kreisstadt zu machen, und dann eben die Vereinsausstellung des PMC Thüringen – eine Veranstaltung, mit der immer angenehme Eindrücke in der Vergangenheit verbunden waren.
In der angestammten Austragungsstätte, der Stadthalle Arnstadt, gab es wenig Überraschungen trotz neuer Betreiberkonstellation. Die Gäste konnten weiterhin in der angrenzenden Stadtbrauerei Speis und Trank zu sich nehmen. Auf Aussage der Aussteller soll das Preis-Leistungs-Niveau der Vorjahre/des Vorbetreibers nicht ganz gehalten worden sein, so dass am zweiten Ausstellungstag doch eher auf die durch den PMC organisierte Ausstellerversorgung zurückgegriffen wurde. Die positiven Effekte solcher Angebote hatten wir ja auch schon in Wilnsdorf (MBF Siegen) und Siebenlehen (PMS Sachsen) wahrgenommen, denn „wie die Verpflegung so die Belegung“.
Stichwort Belegung - es war der gewohnte Potpourri aller Sparten des Modellbaus in Stand- und Funktionsausführung, nicht mehr und nicht weniger. Wer also kam, um das High End der deutschen (oder zumindest Thüringer) Modellbauszene in Ausstellung und Wettbewerb bestaunen zu können, ging quasi unverrichteter Dinge wieder heim. Es gab einen Zuschauer-Wettbewerb (quer durch alle Sparten), in dem das am schönsten-empfundene Modell durch das Publikum auszuwählen war. Die drei Modelle, die die meisten Stimmen an sich ziehen konnten, wurden jeweils mit einem kleinen Pokal bedacht. Und ein Extrapreis (quasi „Best of Show“, die „Goldene Erfurter Puffbohne“) wurde durch den Vorstand des PMC Thüringen vergeben.
Ja – zugegeben – der Altersschnitt von Ausstellern und Besuchern lag in der zweiten Lebenshälfte. Aber soweit Familien (mit Kindern oder eben Enkeln) den Weg in die Ausstellung fanden, konnten sich diese in einer Bastelstraße, am Flugsimulator oder am Stellwerk einer Großeisenbahn erproben und so durch mögliche „Action!“ etwas mehr für die Materie begeistert werden, als beim bloßen Schlendern durch die Tischreihen.
Die Vereinsausstellung des PMC Thüringen mit 52 Ausstellern an 38 Ständen und ca. 200 Besuchern ist sicher nicht die größte dahingehende Veranstaltung. Aber unsere leider immer übersichtlicher und virtueller werdende Szene lebt eben auch durch solche Ausstellungen, wo einfach im persönlichen Gespräch zwischen (und mit) Ausstellern ein realer Austausch gelebt werden kann. Das familiäre Flair, wodurch auch etwas von Stammtisch-/Vereinshaus-Atmosphäre aufkommt, ist mir mittlerweile mehr wert als 10 und mehr Händler auf der Ausstellung.
Deshalb auch Danke an das Orga-Team des PMC und alles Gute für die Zukunft, damit man sich auf dieser Ebene auch künftig wiedersehen kann.
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