Natürlich waren wir auf die Neuauflage gespannt. Nach der Corona-bedingten Absage in 2021 war der Entscheidung des Stadtrates Ende Januar allseits entgegengefiebert worden, ob und unter welchen Bedingungen die PMS durchgeführt werden kann. Als das dann endlich stand, blieben nur etwas mehr als 3 Wochen für die Vorbereitung. Umso mehr unsere ganze Anerkennung und unseren vollen Respekt deshalb für die organisierenden und unterstützenden Akteure: Was da auf die Beine gestellt wurde, kann sich mehr als sehen lassen!

Die veranstaltenden Clubs, PMC Riesa 96 e. V. und EPMC Dresden, organisierten gemeinsam mit dem Eventmanagement des Möbelhaus Mahler eine regionale Großausstellung für Plastikmodellbau, die so in Mittel-/Ostdeutschland konkurrenzlos ist. Nicht nur vom Platzangebot für Aussteller und Händler, sondern v. a. die Bandbreite bei diesen, ließ keinen Bedarf bei Fachbesuchern und Zaungästen ungedeckt.

Dabei verteilten sich etwa 4.500 Besucher über das Wochenende, am Samstag etwas mehr als am Sonntag. Von den 23 Clubs und knapp 20 Einzelaustellern war auch die Mehrheit am Samstag da, aber die 9 Händler (von Airbrush bis Zubehör) waren an beiden Tagen gut erreichbar, hatten am Sonntag sogar kurzfristige Bestellungen vom Samstag mit dabei – es war also alles soweit und so vertraut wie vor Corona.

Das machte auch den ideellen Mehrwert der Veranstaltung aus. Man sah sich nach Monaten das erste Mal wieder persönlich, konnte sich austauschen (und das über Gott und die Welt) und auch ohne die leider ausgefallenen Workshops konnte am Modell die eine oder andere Technik oder Herangehensweise lebensnah erläutert werden – das war es, was in den vergangenen Monaten gefehlt hat. Das es vielen – auch offen bekundet – so ging, zeigt, dass trotz Corona die Bindungen zueinander noch funktionieren und vielleicht wichtiger denn je sind.

Im Wettbewerb waren von 129 Teilnehmern aus dem In- und Ausland in 20 Regel-Kategorien und 1 Sonderkategorie „Bella Italia“ nicht ganz so viele Modelle eingebracht worden wie bei der Erstauflage. Aber die Exponate „auf dem Treppchen“ waren hochwertig und die Leistungsbereiche an sich dichter beieinander als in 2020. Dem trug zudem der neue, aus dem vorjährigen online-Wettbewerb übernommene, Bewertungsmodus Rechnung. So wurde jedes Modell in einem gewissen Punkt-Bereich (z. B. zwischen 90 und 100 von 120 möglichen Punkten) mit Bronze geehrt. So gab es, bis auf „Best of Show“, keinen Bedarf zu Stichentscheidungen. Positiv war eine mit 5 Jugendlichen belegt Nachwuchskategorie, was uns wieder Hoffnung macht, kein aussterbendes Hobby zu betreiben. Die Modellbauwölfe Wachtendonk belohnten dies mit einem Sonderpreis. Von uns beteiligten sich Bernhard (1. Platz Hubschrauber) und Thomas (2. Platz Science Fiction) recht erfolgreich.

Am Ende des Tages war es eine rundherum gelungene Veranstaltung. Die Hoffnungen und Ansprüche die Ingo und alle Akteure mit der Erstauflage in der Szene generierten wurden auch in 2022 nicht enttäuscht. Begonnene Traditionen, z. B. die Besucher-Schnitzeljagd (durch Ablaufen gewisser Ausstellungsstände konnten sie Preise gewinnen), der Flohmarkt zu Gunsten der Kinderkrebshilfe etc. wurden auch in diesem Jahr wieder gepflegt. Anregungen zu Ausstellung und Wettbewerb wurden aufgegriffen und eingepflegt. Die Veranstaltung lebt einfach. Und das ist gut so. Sie ist und bleibt eine an Bandbreite und Reichweite einzigartige Veranstaltung in Mitteldeutschland.

Bei Veranstaltungsschluss gaben Eventmanager und beide Vorsitzende der veranstaltenden Vereine übereinstimmend bekannt, dass es eine 3. Auflage in 2023 geben wird, so die äußeren Umstände das zulassen. Das wäre natürlich ein Ansatz, das Format zu einer Veranstaltungsreihe zu verstetigen. Uns würde das freuen. Wir wären auf jeden Fall mit dabei.

Insofern – Danke für alles, wir freuen uns auf die 3. PMS 2023!