Revell 1:144
Panavia MRCA "Tornado"
46+01
JaboG34
Memmingen


von Torsten Hofmann


Das Vorbild
Die 46+01 wurde zunächst dem JaboG34 in Memmingen zugeführt. Anläßlich des 40-jährigen bestehens des Verbandes am 18.09.1999 erhielt die 46+01 eine Sonderlackierung mit der sie auch danach noch einige Zeit in der luft war. Danach folgte wieder der damals typische dreifarbige Norm 83 Tarnanstrich. In diesem Zeitraum wollte ich auch mein Modell darstellen. Bereits noch vor der Geschwaderauflösung wurde die Maschine dem JaboG32 in Lechfeld zugeführt, bei dem sie unter anderem 2002 als Display Maschine auf einigen Airshows zu sehen war. Aktuell fliegt die Maschine noch beim Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe in Holloman USA.

Zum Modell
Von Haus aus bietet Revell mit den Tornado Bausätzen neuster Generation eine sehr gute Basis für ein schönes Modell dieses Typs. Bei diesem Projekt wollte ich jedoch etwas komplett anderes versuchen und dem Modell Dynamik verleihen wie sie typisch für den Tornado ist. Darstellen wollte ich die Maschine unmittelbar nach dem aufsetzen auf der Bahn. Vorflügel und Flügelklappen sind voll ausgefahren um höchsten Auftrieb zu erreichen. Die Räder setzen auf, die Störklappen werden ausgefahren und die Schubumkehr wird aktiviert. Von 1:72 über 1:48 bis hin zu 1:32 gibt es bereits speziell für den Tornado einiges an Zubehör zu kaufen, nicht jedoch in 1:144. Somit mußte ich mir sämtliche Details und vor allem die Klappen die beim Tornado ausreichend vorhanden sind in Eigenregie selbst herstellen.

Folgendes wurde geändert und ergänzt: Bugstaurohr aus gezogenem Gießast mit Spachtelmaße ans Radom angepasst und verschliffen / IFF- und andere Antennen aus dünnem Blech und Kupferdraht hergestellt / Vereisungsfühler und Kraftstoffnotablaß aus 0.05mm Stahlblech / Bordkanone entfernt und aus dünnem Draht ersetzt / Anstellwinkelfühler aus dünnem Stahlblech und Kupferdraht / Radar Warnantennen am Seitenleitwerk gekürzt, die am Bausatz sind zu lang / Bugfahrwerk entsprechend zum Landezustand gekürzt und Scheren aus dünnem Blech gebogen und erneuert / Scheinwerfer am Bugfahrwerk und jeweils an den beiden Hauptfahrwerksklappen ergänzt / Für jede Fahrwerksklappe wurden aus dünnem Draht Einzugsstreben und Zylinder ergänzt / aus Draht Hydraulikleitungen und Bremsleitungen für beide Haupfahrwerke ergänzt / Räder abgeflacht / Schubdüsen aufgebohrt und kleine Details wie Leitungen und Zylinder aus Draht und Blech für die aktivierte Schubumkehr ergänzt und verändert / Vorflügel, Landeklappen und Störklappen wurden ebenfalls in Handarbeit aus dünnem Stahlblech von 0.05-0.15mm hergestellt und ausgefahren dargestellt / Leitflügel der beiden Zusatztanks durch 0.15mm Stahlblech ersetzt / Auslaß der APU aufgebohrt und mit kleiner Feile in Form gefeilt.


Im Rumpfinneren aus Blech einen Schacht hergestellt der zur APU mündet. Gleiches gilt für die beiden Zusatzluftklappen die sich am Lufteinlauf auf beiden Seiten befinden. Die Klappen hierfür wurden ebenfalls aus Stahlblech hergestellt, die Anschläge wiederum aus Draht / Die Pilotenfiguren erhielten neue Arme und Beine sowie Helme inklusive Sauerstoffmasken und Schläuche / am Störbehälter Cerberus III wurden aus Kupferdraht zwei Belüftungsrohre auf der Oberseite ergänzt / der Täuschkörperbehälter BOZ 101 wollte ich passiv darstellen und wurde dementsprechend auf der Rückseite offen dargestellt. Nicht ganz einfach diese Aufgabe. Da für dieses Modell ohnehin schon drei Bausätze verbraten wurden bediente ich mich den restlichen Teilen. Der Behälter wurde gekürzt und von einem zweiten Behälter der aufgebohrt wurde jenes Stück wieder angeklebt. Aus dünnem Draht wurden dazu noch die beiden Haltegriffe in den jetzt offenen Teil eingesetzt. / Bereich der Schubumkehr am Seitenleitwerk geändert / Ein.- und Auslauf für den Zwischenkühler hergestellt bzw. am Modell angebracht, beides ist am Bausatz nicht berücksichtigt / Zwei Übungsbombenträger aus Gießästen und Kupferdraht hergestellt, ergänzt mit zwei DM-18 Übungsbomben ebenfalls ein Eigenprodukt aus Draht und Plastikresten.

Lackiert wurde das Modell mit Vallejo AIr und Revell AQUAColor Farben. Für den Norm83 Tarnanstrich jedoch nur Farben von Vallejo, wie folgt:
RAL7021 = Schwarzgrau 56
RAL6003 = US dunkelgrün 16
FS34079 = 40% Dunkelgrün 12 / 35% Russ. grün 17 / 15% Feld Grün 93 / 10% Weiß 1

Selbst ohne diese ganzen Veränderungen sind die Tornado´s von Revell in 1:144 recht anspruchsvoll. Die komplette Bauzeit, inklusive der unzähligen Tiefschläge und Ausschußteile dieses Winzling´s belief sich nach Fertigstellung auf knapp 225 Stunden. Dennoch haben sich die Mühen gelohnt, entstanden ist somit ein einzigartiges Modell in 1:144.

Zurück zur Übersicht

©Flugzeugform Modellbauclub

Datenschutzerklärung