Testors 1:48
U-2C "Dragon Lady"


von Mike Schramm

Eines der bekanntesten Aufklärungsflugzeuge der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ist sicher die U-2 von Lockheed in all ihren Version. Entwickelt in den Skunk Works in den 50er Jahren, flog sie das erste mal am 4. August 1955. 4 Tage später fand der offizielle Erstflug vor Vertretern der CIA statt.

Ein Jahr später waren bereits 4 Flugzeuge U-2A ausgeliefert, 5 weitere befanden sich in Produktion. Während der Operation "OVERFLIGHT" wurden bis zum Beginn der 60er Jahre rund 40 Überflüge über russischem Territorium durchgeführt. Dabei kamen Kameras und diverse Sensoren (u.a. auch seismische Sensoren) zum Einsatz. Auch Ägypten, der Irak und der Libanon, Syrien und Jemen sowie Saudi Arabien waren das Ziel von Aufklärungsmissionen. Das vorläufige Ende der Erkundungsflüge über der damaligen Sowjetunion kam am 01. Mai 1960: Francis Gary Powers wurde von den Explosionstrümmer einer Flugabwehrrakete in über 20.000m Höhe getroffen und stürzte über Sverdlowsk ab.

Die hier dargestellte U-2C war eine Weiterentwicklung der erfolgreichen U-2A, die aber nicht die Leistungsdaten des Vorgängers erreichte. Grund dafür war eine stark vergrössert Abflugmasse, die neuen Sensoren, schwereren Kameras und einem umfangreichen ECM-Equipment geschuldet war. So sank die maximale Flughöhe um etwa 5.000ft, die Reichweite verringerte sich um über 50%. Trotzdem wurden umfangreiche Aufklärungsmissionen durch die CIA, die U.S. Air Force aber auch die NASA geflogen.

Die U.S. Air Force war der Betreiber diverser U-2C, die in Großbritannien stationiert waren. Diese erhielten auf Wunsch der britischen Regierung einen neuen Anstrich, der aus 2 grauen Farbtönen bestand. Hintergrund war die Angst der britischen Regierung, dass schwarze Flugzeuge am Himmel für Aufsehen sorgen würden. So entstand das "Sabre scheme". Auch die hier dargestellte 56-6700 erhielt diesen Anstrich. Diesen trug sie noch, als sie am 29. Mai 1975 in der Nähe von Winterberg abstürzte.

Das Modell der U-2C beruht auf dem Hawk/Testors-Bausatz der U-2 Spyplane. Die Urformen entstanden in den 60/70er Jahren. In dieser Zeit waren Details nicht so gefragt, weshalb das Cockpit, die Fahrwerksschächte und auch das Triebwerk so gut wie nicht vorhanden sind. Für das Cockpit griff ich auf den sehr hochwertigen Resin-Bausatz von Cutting Edge zurück. Das Cockpit ist sehr stimmig, schnell montiert und passt ohne weitere Änderungen in den Rumpf.

Die Flügel waren schnell zusammengeklebt, am rechten Flügel habe ich aus einem Stück Gussast einen Sensor gebastelt und ergänzt. Da ich die Ausgaben für weitere Resinbausätze scheute, habe ich das Fahrwerk eingezogen dargestellt. Dies ging auch ohne Probleme, da dem Bausatz ein Transportwagen beiliegt. Beim Original dient dieser dem Bewegen des Flugzeuges außerhalb der Rollbahn.

Eigenbauten sind das Triebwerk, das Rumpfende (der Triebwerksauslass) und die Bremsklappen. Letztere habe ich minimal geöffnet dargestellt. Schließlich habe ich sämtliche Gravuren neu gemacht, da diese beim Bausatz positiv dargestellt waren. Tamiya-Acryllack, MR-Hobby-Klarlack und Decals wiederum von Cutting Edge gaben dem Modell sein Farbkleid. Die Alterungsspuren habe ich erstmals mit Buntstiften gemacht und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

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