Eduard 1:72
MiG-21PFS
Höhere Schule für Militärpiloten in Barnaul
80er Jahre
UdSSR


von Kai Röther


Der nächste Entwicklungsschritt bei der MiG-21 nach der PF war die Version PFS. Diese verfügte über ein geändertes Landeklappensystem. Im Unterschied zu den bisher vorhandenen Fowlerklappen kamen nun Wölbklappen zum Einsatz, die zudem mit Zapfluft vom Triebwerk angeblasen, für eine weitere Verringerung der Landegeschwindigkeit sorgten. Der Bremsschirm wanderte von der Rumpfunterseite nach oben in die Seitenleitwerkswurzel. Damit war ein Auslösen des Schirms auch vor dem Aufsetzen möglich, was die Landegeschwindigkeit bei Bedarf in der Endphase der Landung weiter verringerte.

Die dargestellte Maschine flog in den 80er Jahren an der höheren Schule für Militärpiloten in Barnaul in der Sowjetunion. Es ist also eine Schulmaschine. Von der dargestellten „59“ konnte ich vier Fotos finden, die insgesamt den Farbverlauf recht gut nachvollziehbar machten. Als weitere Besonderheit kam hinzu, das zum Zeitpunkt der Bilderserie das Flugzeug ganz offensichtlich zum Üben des Bombenwurfes ausgerüstet war. Daraus resultierte auf der linken Seite montierte Spannbratzen und auf der rechten Seite eine Vorrichtung (eine Art Bügel), die dem Flugzeug eine symmetrische Beladung „vorgaukelte“. Der Bügel war notwendig, da die MiG-21 eigentlich nur symmetrisch beladen werden kann. Sowohl Bratzen als auch Bügel habe ich bisher bei noch keinem Modell einer MiG-21 gesehen, was geradezu einer Einladung gleichkam, es mal umzusetzen.

Ein paar Worte zum Bau. Vorweg: parallel zur PFS baute ich ein Modell einer PF, weshalb auf den Bildern oft Teile für zwei Modelle zu sehen sind. Im Unterschied zur PF sind für den Bau der PFS Teile späterer Varianten notwendig. Das betrifft die Tragflächen wegen der geänderten Landeklappen und den Bremsschirmcontainer in der Seitenleitwerkswurzel. Die Tragflächen konnten komplett aus dem Bausatz einer PFM übernommen werden. Den Bremsschirmcontainer schnitt ich aus dem Seitenleitwerk des bereits gefledderten Bausatzes der PFM und platzierte ihn in einen passend herausgesägten Ausschnitt im Leitwerk des PF-Bausatzes.

Das Cockpit entstand wieder aus dem hervorragenden Brassin-Bausatz. Für das Schubrohr nutzte ich ein Stück Rohr passenden Durchmessers, da mir die zweiteilige, horizontal geteilte Ausführung im Bausatz nicht gefiel. Das Rumpfheck ist ein Zurüstteil von Quickboost, welches sehr gut passte. Die zu sehende Spachtelstelle am Heck ist die Korrektur eines Montagefehlers meinerseits. Bis auf den Tragflächen-Rumpf-Übergang an der Unterseite passte alles sehr gut zusammen und ließ sich gut zusammenbauen. Ein "Vernieten" der Oberflächen mit dem Rändelrädchen folgte umgehend.

Danach fand das umgebaute Seitenleitwerk seinen Platz. Nach einem finalen Schleifen ging es an das Lackieren. Zunächst wurde alles mit ALCLADII Aluminium lackiert. Danach erfolgte eine „Zwischenschicht“ mit einem wasserlöslichen Klarlack (WORN EFFECTS ACRYLIC FLUID von AK Interactive, Haarspray würde auch gehen). Es folgte ein Vorschattieren mit Schwarz und dann die eigentliche Tarnfarbe. Nun wurde mit Wasser, Zahnstocher und Pinsel das Chipping (die Farbabplatzer) realisiert. Im Anschluss wurde erst einmal alles mit seidenmattem Klarlack versiegelt. Mit diversen Ölfarben wurden ein paar Verschmutzungen aufgebracht. An dieser oder jener Stelle wurde mit der abgetönten Farben der Tarnung nachschattiert.
Nach einer weiteren Schicht seidenmatte Klarlack folgten die Hoheitszeichen und die taktische Nummer. Für letztere erstellte ich mir Masken via Schneidplotter und konnte so auf Abziehbilder verzichten.
Den Abschluss bildete die Montage der verbleibenden Kleinteile. Dazu zählten Fahrwerke, Haube, Fahrwerksklappen aus dem Bausatz, aber auch Dinge, die der Bausatz nicht mitbringt, wie zum Beispiel die Hubzylinder der Haube, Klarsichtscheibe des Reflexvisiers, Drainagerohr in der Schubdüse, Bremsleitungen an der Radnabe der Hauptfahrwerksräder, der Fake-Bomben-Bügel, die Spannbratzen oder auch die Positionsleuchten in der Tragflächenvorderkante.

Das Fazit ist naturgemäß das selbe, wie bei der PF. Eduards MiG-21 Bausätze sind fantastisch und laden zum Umbau zu weiteren Versionen geradezu ein.

p.s. Siehe auch Modellvorstellung der MiG-21PF.


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