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Focke Wulf Ta 152 H0   von Kai Röther

Italeri 1:48

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Wie bei anderen innovativen Entwicklungen der deutschen Luftfahrtindustrie in den letzten Kriegsjahren, galt auch für die Ta 152 die Bemerkung "Zu wenig und zu spät".
Aus der FW-190 unter Federführung von Kurt Tank entwickelt, avancierte die Ta 152 H zu einem der leistungsfähigsten Jäger ihrer Zeit. Die Serienfertigung der Höhenjägerversion Ta 152 H begann im Spätherbst 1944, weshalb nur einige wenige Ta 152 zu den Einsatzverbänden der Luftwaffe gelangten. Die Piloten, die die Ta 152 fliegen konnten, waren begeistert von den guten Flugeigenschaften dieses Flugzeugs. Die Ta 152 war den alliierten Jagdflugzeugen mindestens ebenbürtig. Die letzten Ta 152 H sammelten sich im April 1945 im Stabsschwarm des JG-301 und flogen dort bis zum Ende. Ofw. Willi Reschke, einer der letzten Ta 152 - Piloten erinnert sich an diese Zeit und sagt dazu:
"Es waren dies wohl die schwersten Tage für den Stabsschwarm und dies konnte nur bewältigt werden, weil die fliegerischen Eigenschaften der Ta 152 im Steigflug wie in der Kurventechnik so einmalig gut waren. Seit Juni 1944 bis zum Kriegsende habe ich nun alle Höhen und Tiefen der beiden Jagdgeschwader 301 und 302 miterlebt und ich wäre froh gewesen, wenn mir in meinen Einsätzen und Luftkämpfen immer so eine Maschine zur Verfügung gestanden hätte."
Auszug aus:
"Focke-Wulf Ta 152 - Der Weg zum Höhenjäger"
Dietmar Herman
Aviatic Verlag
ISBN 3-925505-44-X

Das Vorbild zum Modell wurde im November 1944 fertiggestellt und erhielt die Werknummer 150 005, das eingetragene Stammzeichen war CW+CE. Am 08.12.1944 wurde ein Platzflug in Cottbus durchgeführt. Danach wurde das Flugzeug nach Dessau überführt, um bei Junkers in der Triebwerkserprobung genutzt zu werden. Im oben genannten Buch gibt es ein schönes Foto dieser etwas spärlich gekennzeichneten Maschine.

Zum Modell
Hier sehen wir einen weiteren Nachkommen der ursprünglich von Trimaster entwickelten Formen. Man sieht ihnen das Alter mittlerweile deutlich an. Einiges an Nacharbeit ist erforderlich, um zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen.

Das Cockpit wurde so vom Kit übernommen. Die erhabenen Details gestalten das Bemalen der Instrumente und Armaturen recht einfach. Einzig Gurte sucht man vergebens. Hier gibt es Ersatz bei Rehat in Form von Fotoätzteilen.
Eine Schwäche des Bausatzes ist, das man von vorn durch den Ringkühler durchschauen kann. Im Original befinden sich hier Baugruppen, die den Wärmetausch gewährleisten. Etwas Gaze gibt dem Modell an dieser Stelle etwas mehr Realismus.

Des weiteren wurde für die offen dargestellten Kühlerklappen ein Gestänge ergänzt. Die Fahrwerksschächte wurden rumpfseitig verschlossen. Ein Ausbohren der Auspuffe macht auch gleich einen viel besseren Eindruck.

Die Antennen unter dem Rumpf entstanden aus Draht, da die Teile aus dem Kit zu dick waren. Für die HF-Antenne zwischen Kabine und Seitenleitwerk wurde ein Stückchen Giesast gezogen und wegen der etwas geöffneten Haube leicht entspannt montiert.

Die Tragflächenenden waren in bester "Gullwing"-Manier auf den äußeren 3cm nach unten gebogen. Ein erstes Richten mittels heißem Wasser scheiterte. Die Verformung war komplexer als zunächst angenommen, da zum Hängen der Enden auch noch eine Verwölbung kam. Also wurden bei Italeri entsprechende Ersatzteile beschafft. Diese sahen dann auch weniger schlimm verbogen aus. Diesmal konnte mit der Heißwasser-Methode die Verformung korrigiert werden. Weiterhin wurden ergänzt: Bremsleitungen für die Fahrwerke, Kanülen für die Darstellung der Kanonen in den Flächenwurzeln und ein Stückchen Draht für die Fahrwerksindikatoren. Die Positionsleuchten sind Resin-Teile und kommen von CMK.

Lackiert wurde mit Farben von XtraColor. Die recht feine Fleckentarnung auf den Rumpfseiten entstand mit wenig Druck und wenig Farbe in mehreren Durchgängen. Die Airbrush wurde beim Spritzen ständig hin zur Oberfläche und wieder weg bewegt. Ein Entfernen der Nadelkappe war hierbei hilfreich. Die Abgasfahne wurde ebenfalls gespritzt. Verwendet wurde hierfür seidenmatter Klarlack, dem ein Tröpfchen Schwarz zugemischt wurde. Die Hoheitszeichen auf Rumpf und Tragfläche wurden mit Hilfe von selbsterstellten Masken ebenfalls lackiert. Für die kleineren Beschriftungen kamen die Decals aus dem Kit zum Einsatz.

Fazit
Die aktuelle Abspritzung aus den legendären Trimaster-Formen verlangen nach reichlich Arbeit. Scheut man diese nicht, kann doch ein sehr ansehnliches Modell entstehen.

p.s.: Wohl dem, der noch ein Original von Trimaster hat.

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