Eduard 1:72
MiG-21 PFS
Baubericht


von Kai Röther


Aus den vier Kisten, ok es sind nur Produktbilder von Eduards Webseite, sollten zwei Modelle der MiG-21 PFS entstehen. Warum PFS und was das genau ist, erläutere ich im Rollout. Hier geht es um den Weg zu den Modellen.

Bei mir ging es dieses mal mit den Fahrwerksschächten los. Clubintern gab es einige Diskussion zum Thema Farbe. Die Vorbildfotos suggerieren hier einen silbernen Anstrich oder gar keinen. Also bemühte ich 201 von Mr. Hobby, auch um mal zu probieren, wie die Farben sich im Unterschied zum von mir sonst verwendeten Sortiment von ALCLADII machen.
Das Urteil eines geschätzten Kollegen: hat was von Briefbeschwerer-Optik. Hat er nicht ganz Unrecht. Ohne einen Hauch Mattlack geht das so nicht.


Ein paar Details bemalt, das Ganze dann noch mit etwas Ölfarbe „verdreckt“ und schon kann alles eingebaut werden.


Bevor das passiert, wird noch alles mit Nieträdchen abgerollert.


Thema Landescheinwerfer:
Oft sieht man, das Scheinwerferteile auf der Rückseite mit Chrom bemalt werden. Das finde ich nicht ausreichend reflektierend. Daher belasse ich die Klarsichtteile und stecke ein mit Alu-Folie beschichtetes Teil dahinter. Vorher wurde es natürlich noch auf Hochglanz poliert. Bevor das Fitzelchen verklebt werden kann, muss allerdings im Oberflügel etwas Platz geschaffen werden.


Alles zusammen geklebt und mit Steuerelementen versehen.


Eine der beiden PFS hat das schmales Leitwerk der PF. Also habe ich aus einem der beiden PFM-Kits den Bremsschirmbehälter vom Seitenleitwerk ausgeschnitten und in einen entsprechenden Ausschnitt eines PF-Leitwerkes montiert.
Im Hintergrund sieht man auch eine leichte Korrektur des Einlaufringes. Dieser ist etwas zu klein im Durchmesser, was sich schnell und einfach beheben lässt: aufsägen ein Stück Plaste dazwischen, beischleifen .. fertig.


Nachdem die Tragflächen und Rumpfteile verbunden waren, passierte es. Das Teil rutschte mir aus der Hand und um den Fall zu bremsen, zuckten reflexartig die Oberschenkel zusammen. Leider zu spät. Es landete noch dazwischen und quittierte mit einem leisen Knacken.
An dem Punkt hatte ich das Modell abgemeldet.


Nach zwei/drei Tagen war der Rauch verflogen und ich schaute mal vorsichtig, was noch zu retten war. Die Trennung Rumpf-Tragfläche ging ganz anständig und Teile für MiG-21 hatte ich im Überfluss, also nochmal!
Hier sieht man auch wie ich meine Modelle verniete. Ich drucke mir die ganzen Linien auf Tamiya-Folie, lege diese aufs Modell und dann wird gerollert, danach alles geschliffen und poliert.



Der nächste Schwerpunkt waren die Cockpits. Die Sitze sind bis auf das Gurtzeug aus dem Bausatz. Das selbe betrifft das Cockpit im Allgemeinen, bis auf die Instrumentenbretter, welche wieder Ätzteile von Eduard sind.


Das größte Problem bei dem Bausatz der PF ist die Haube. Diese schließt nicht bündig mit dem Rumpf ab. Nach unten fehlen auf jeder Seite ca 0,1mm. Das scheint nicht viel, aber ein sauberer Haube-Rumpf-Übergang ist so nicht möglich. Ich erhöhte die Haube daher (weiß).


Der Sitz SK-1 hat eine sehr spezielle Art der Bodensicherung. An der Kopfstütze ist ein Bügel befestigt, der beim Schließen der Haube nach unten gedrückt wird und damit den Sitz schärft. Baut man ein Modell mit offener Haube, sollte der Bügel schräg nach vorn oben stehen, was einfach zu machen ist.
Schließt man die Haube, muss er zwangsläufig an der Haube anliegen. Stand die Frage, wie verklebt man das? Ich habe 2-K-Kleber genommen (schön zäh), den Bügel damit angeklebt, die Haube aufgelegt, mit Tape fixiert und dann das Modell auf den Rücken gelegt. So „kippte“ der Bügel in die Haube.
Nachdem der Kleber ausgehärtet war, stand der Bügel in exakt der gewünschten Position - liegt also an der Haube an.



.. jetzt nur noch lackieren .. ok, hätte man auch vorher machen können.


fertig zu Montage der Hauben


Noch ein paar Resin- und Ätzteile über die Modelle verteilt ..


.. bevor es dann mit der Lackierung losgeht. Zunächst erst einmal alles in Alu getüncht. Hier wieder die 201 von Mr Hobby, als Untergrund für ein folgendes chipping taugt das. Dann irgendein wasserlösliches Zeug drauf (Haarspray, AK chipping fluid o.ä. ..)


Am Bug wurde zuerst weiß lackiert, dann mit selbstgeplotterten Masken (Silhouette 2) die taktische Nummer abgedeckt, danach erfolgte ein Vorschattieren mit Schwarz, dann die Lackierung der Tarnfarbe.


erste Schattierungen mit aufgehellter Grundfarbe



entfernen der Tarnfarbe mittels Wasser und angespitztem Zahnstocher


Den Rest macht dann die Ölfarbe, mit der ich den Rumpf bis zur Trenstelle etwas ins Braun verschob und partiell Ablaufspuren, Schmierstoffaustritte und Ähnliches andeutete. Demaskieren der Haube und restliche Decals anbringen folgten (Haubenrahmen und Sterne). Letztere wurden nochmal maskiert und mit etwas weißer Farbe „abgenutzt“.
Als letztes verklebte ich den Einlaufkegel, ein Aludrehteil und sehr spitz. Das sieht man leider auf dem Bild nicht so, da die Spitze auf ca. 1mm blank ist. Danach blieb dann noch die Montage der restlichen Kleinteile und der Zusatztank.


Apropos Zusatztank, der erfuhr natürlich ebenfalls etwas Zuwendung.


Kommen wir zum zweiten Modell. Wie man unschwer erkennt, trägt es die taktische Nummer 17, hier schon maskiert. Die Fahrwerke hatten inzwischen ebenfalls Fortschritte gemacht.


Mit dem Rest aus den Bausätzen habe ich schonmal Stellproben für die Grundplatten gemacht.


Jetzt gab es keine Ausreden mehr, sich mal dem anspruchsvollsten Teil der ganzen Geschichte zu nähern - die Lackierung der "17". Ich habe doch einige Zeit damit zugebracht, irgendwie zu verstehen, warum die Kiste aussieht wie sie aussieht. Letztlich denke ich, sie erhielt in Barnaul eine Zweitonlackierung in Grün/Braun, welche mit der Zeit immer wieder ausgebessert wurde.


Auf geht's - zu erst wieder Chipping fluid, dann Vorschattieren, dann Tarnfarbe.


Dann habe ich die Ausbesserungen aufgebracht. Erste Versuche für die Lackabplatzer folgten. Wartet man damit zu lange, werden die Abplatzer zu groß - was mir hier auch passiert ist.


Aber irgendwas stimmte nicht. Das helle Braun war zu intensiv, also nochmal! Danach sah es besser aus.


Chipping: wie schon gesagt, die Abplatzer sind zum Teil zu groß, das lässt sich aber „einfangen“.


Zielgerade

Mit Ölfarbe alles etwas „benutzt“ aussehen lassen, Decals drauf. Beim „Quali“-Symbol hat es wieder gehakt. Ein sehr starkes Silbern zwang mich, hier noch mal Hand anzulegen. Zunächst das alte Decal vorsichtig entfernen, dann den kompletten Rumpfbug mit Glanzlack lackieren, anschließend das neue Decal drauf und wieder alles mattieren. Jetzt passte es. Es folgte die Montage der ganzen Kleinteile.


.. ähm, dann viel mir auf, dass der linke Bugbereich vor dem Quali-Zeichen auf dem Bild vom Original anders aussieht. Es half nichts, Farbe anmischen und noch mal mit der Spritze drüberzittern, dann Farbabplatzer drauf, dieses Mal sind diese aber oben drauf. Jetzt war aber wirklich Schluss.

Ein letztes Bild habe ich noch. Das sind alle verwendeten Farben. Eine fehlt: die 310, bitte gedanklich dazu stellen.


Bilder der fertigen Modelle gibt es hier:
MiG-21 PFS

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