Airfix 1:72
MiG-17F
DDR - Nationale Volksarmee (NVA)
JBG-37
Drewitz 1974


von Bernhard Pethe


Die MiG-17F hatte es mir seit jenem Tag angetan, als sie mich 1973 oder war es 1974, vom Dach des DHS- Gebäudes im JG 1 herunter geschossen hat. Ich war eigentlich tot.
Aber weil es nur eine Übung war und die Kollegen vom JBG-31 keine Munition in die „Nudelmäner“ eingefädelt hatten, lebe ich noch heute und hab da jetzt meine sechste, siebende „Fresco“, so die NATO Bezeichnung, in 1:72 gebaut. Viele davon waren Testmodelle und Fingerübungen. Nun kam Airfix mit einer MiG-17 und so blieb es nicht aus, auch diesen Hersteller wieder mal meine Aufwartung zu machen. Und ich kann Euch sagen, mir hat das Freude bereitet.

Das Modell der MiG-17F von Airfix aus neuen Formen lässt sich gut bauen, wenn gleich die Jagdbomber Variante in der Bauanleitung noch keine Rolle spielt. Die Teile aber sind alle vorhanden und passen recht gut. So wird es nicht ausbleiben, das Airfix eine neue Auflage dieses Bausatzes bringen wird. Und gerade hat dann auch Airfix in seiner Neuheitenliste für 2021 diese NVA Variante angekündigt. Ich bin aber davon überzeugt, das Airfix bestimmte Details für diese Jagdbomber- Variante nicht geändert hat. Also, Vorsicht.

Abmessung und Optik stimmen sehr gut, vielleicht sind die Panellinien bei Airfix immer noch ein wenig zu markant. Aufgewertet wurde das Modell mit:
- Eduard 73 695 Ätzteilset Cockpit, Fahrwerk und Landeklappen
- Eduard Brassin Räder und Bugfahrwerk
- Master AM-72-071 Kanonenrohre und Staurohre

Bei der NVA Variante muss der Roll- und Landescheinwerfer von innen an den Außenflügel verlegt werden. Das ist keine große Aufgabe. Neu angefertigt werden müssen zwei Antennen für den Funkhöhenmesser. Die werden leicht rechts versetzt unter den Rumpf befestigt. Bei dieser Arbeit ist es von Vorteil, eine Zeichnung und etwas Vorbildmaterial zu haben. Wenn man das hat, kann man wie ich, auch noch ein paar Nietreihen mit dem Rädchen am Modell ziehen. Die Optik gewinnt dabei.
Natürlich gibt es auch an diesem MiG-17 Modell ein paar Details, die man von Airfix hätte besser machen können. Ob man da selber Hand anlegen muss, das kann jeder selber entscheiden. Für mich war es so gut, wie es jetzt hier steht. Bei den Farben wurden selbst-gemischte Xtracolor verwendet.

Die Luftstreitkräfte der NVA setzten die MiG-17 in den Versionen MiG-17 (1. Serie), MiG-17F und MiG-17PF von 1957 bis 1985 ein. Insgesamt wurden alle sechs Jagdfliegergeschwader der Luftstreitkräfte mit der MiG-17 ausgerüstet. Die „991“ wurde am 29.01.1958 im FG-2/JG-2 in Betrieb genommen. Kam am 07.05.1963 zum JG-9, irgendwann zum JG-1 und 1965 zum JG-7. In der Zeit vom 10.08.1973 bis 10.04.1974 war die 991 zur Umrüstung auf das Waffensystem MARS-2 in der Flugzeugwerft in Dresden. Die technischen Unterlagen kamen aus Polen und es wurden ca. 40 Flugzeuge der NVA damit ausgerüstet. Danach flog die 991 bis zu ihrer Stilllegung am 23.10.1985, im JBG-37 (früher JBG-31). An der Offiziershochschule in Kamenz diente sie noch zur Ausbildung, speziell zu Instandsetzungsarbeiten nach Beschussschäden. Am Ende der DDR wurde das Flugzeug dann verschrottet.

In den 27 Jahren ihrer Dienstzeit hatte die 991 mehrere Farbkleider. Anfänglich bei den Jagdgeschwadern war sie Alusilber mit leichte Schattierungen. Erst bei dem Umbau auf MARS-2 in Dresden bekam sie einen Tarnanstrich aus einem Grün und Braunton. Die Unterseite war Blaugrau.
Die allererste Tarnbemalung einiger Maschinen ist, auf Grund der verfügbaren Farben recht hell ausgefallen. Dazu kam, das diese Farben der im Freien abgestellten Flugzeuge schnell verblasste. Genau diesen Farbbereich wollte ich mit meinem Modell treffen.
Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre wurden die meisten Maschinen neu lackiert. Diese Farben waren dann wesentlich dunkler, so wie man sie heute noch allgemein in Erinnerung hat. Das Quellenstudium dabei war nicht einfach, aber ich hatte fleißige Helferlein.

Zurück zur Übersicht

 

©Flugzeugform Modellbauclub

Datenschutzerklärung