Unsere Modelle

Brewster Model 339E – Buffalo Mk. I von Christoph Erkens  

No. 488 Squadron, Royal Air Force Singapur, Januar 1942

Bausatz: Tamiya 1/48

Die Exportversion der Brewster Buffalo für die Royal Air Force wurde als Model 339E bezeichnet und flog bei der RAF unter dem Namen Buffalo Mk.I. Die 339E entstand auf Basis der F2A-2 der US Navy, ausgestattet mit einigen Modifikationen. Auf die wichtigsten, äußerlich sichtbaren Änderungen gehe ich hier kurz ein. 

Die 339E sollte nicht mehr von Flugzeugträgern operieren müssen, daher wurde der Fanghaken entfernt und das Spornrad überarbeitet. Diese Änderungen resultierten in einer geänderten Form des Heck-Konus. Des Weiteren wurde das Zielfernrohr durch die Windschutzscheibe der F2A-2 durch ein britisches Mk.III Reflexvisier ersetzt. Der Pilot erhielt einen besseren Schutz durch eine hinter dem Sitz angebrachte Panzerplatte, sowie durch Panzerglas hinter der Frontscheibe. Die Instrumentierung wurde ebenfalls den britischen Anforderungen angepasst. Das Rettungsboot und die Rahmenantenne hinter dem Piloten wurden bei der 339E entfernt. Zusätzlich erhielt die Buffalo Mk. I einen zweiten Landescheinwerfer unter der rechten Tragfläche. Angetrieben wurde die 339E von der Exportversion des Wright Cyclone Motors und einem Hamilton Standard Propeller.

Die Buffalos der Royal Air Force hatten keine sehr erfolgreiche Einsatzzeit. Sie wurden während der Verteidigung von Malaya und Singapur eingesetzt – geflogen von relativ unerfahrenen Piloten und mit den besser ausgerüsteten und kampferprobten Piloten der japanischen Armee- und Marineluftwaffe als Gegner, konnte die Buffalo ihr durchaus vorhandenes Potenzial nicht zur Gänze ausschöpfen. Erschwert durch die zahlenmäßige Überlegenheit der Japaner, technischen Problemen mit Cyclone Triebwerk und den generell schlechten Rahmenbedingungen an ihren Einsatzorten, hatten die Buffalos keinen guten Stand in Singapur.

Eine der Einheiten, die über Malaya und Singapur flogen war No. 488 Squadron der RAF, die sich aus Piloten der Royal New Zealand Air Force zusammensetzte. Die bekanntest Buffalo dieser Einheit war die NF-O (W8138) von Pilot Officer Noel Sharp. Was sie besonders macht ist ein aufgemalter Drachen auf der linken Seite ihres bulligen Rumpfes. Diese Buffalo ist durch einige s/w Fotos recht gut dokumentiert – die W8138 wurde am 7. Februar 1942 bei einem Bombenangriff auf das Flugfeld von Palembang auf Sumatra zerstört. Noel Sharp konnte auf Buffalos der No. 488 Squadron zwei japanische Abschüsse verbuchen; eine Ki-43 und eine A6M Zero. Er wurde mit dem DFC ausgezeichnet und flog später bei der No. 605 Squadron Hawker Hurricanes. Am 1. März 1942 kehrte er nicht mehr vom Einsatz zurück.

Die Buffalo von Tamiya ist trotz ihres Alters noch ein sehr guter Bausatz, der durch Detaillierung und Passgenauigkeit überzeugen kann. Trotzdem waren einige kleine Änderungen notwendig. Der zusätzliche Schweinwerfer der 339E wurde im Modell leider nicht berücksichtigt, dies ist aber in Eigenregie leicht behebbar. Auf Originalaufnahmen und sogar auf dem Deckelbild gut dokumentiert, ist der Rückspiegel auf der Windschutzscheibe. Dieses kleine Detail wurde am Modell mittels etwas Draht und Plastikmaterial selbst erstellt. Im Cockpit kamen Teile des Eduard Ätzteilesatzes zur Anwendung, mit diesem ist es möglich die korrekte Instrumentierung für die britischen 339E darzustellen.

Um das Modell etwas belebter zu gestalten habe ich die Landeklappen ausgesägt und in leicht abgesenkter Stellung angebracht. Die Bremsleitungen der Hauptfahrwerksbeine wurden aus Draht gefertigt. Die Bausatzreifen habe ich durch Resinteile von True Details ersetzt, die mir besser gefallen haben.
Die Lackierung mit scharfen Abgrenzungen ist im Wesentlichen die damalige Standardtarnung der RAF für Tagjäger: Oberseite Dark Green und Dark Earth, Unterseite hälftig Sky und Schwarz. Die schwarze Farbe wurde in Singapur aufgebracht, um eine bessere Identifizierung der Maschinen zu ermöglichen. Am Modell wurde die Lackierung mit den entsprechenden Farben von Xtracolor durchgeführt.

Zurück zur Übersicht



©Flugzeugform Modellbauclub

Datenschutzerklärung