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Heinkel He 219 A-0   von Rolf Seyfried
Erprobungsstelle Reichlin 1944

Bausatz: Dragon 1:72
Zubehör: Detail Model, Falcon, Aires

Die Heinkel 219 war das erste Flugzeug der Welt, welches serienmäßig mit einem Katapultsitz (Schleudersitz) ausgerüstet war. Zu dessen Erprobung wurde in der ersten Hälfte 1944 zwei He 219, darunter die dargestellte DV+DI mit der Werknummer 190113, unter Flugkapitän OLt. Joachim Eisermann und dem Erprobungsspringer Wilhelm Buss bei der Erprobungsstelle in Rechlin eingesetzt. Um nicht bei jedem Versuchsausstoß ein Kabinendach zu opfern, wurde die Sektion über dem Funker, an dessen Stelle der Versuchsspringer saß, entfernt. 

Den Bausatz von Dragon kann man mittlerweile auch schon als betagt bezeichnen, gehört aber schon zu der „Generation“ mit negativen Gravuren. Einzig die Passgenauigkeit lässt einwenig zu wünschen übrig und macht somit den Einsatz von Spachtelmasse und Schleifpapier unumgänglich. Um das Modell später „lebendiger“ aussehen zu lassen, wurden alle Ruder und Landeklappen entfernt um sie zum Teil ausgefahren/ausgeschlagen darzustellen. Eine Besonderheit bei der He 219 stellen die Querruder dar, die gleichermaßen bis zu einer bestimmten Gradzahl als Landeklappen fungieren und daher auch beide nach unten ausschlagen können. Der Führerraum ist zwar ausreichend detailliert, aber dennoch wurde das Resincockpit von Detail Modell verwendet, da die fehlende hintere Verglasung einen ungetrübten Einblick zulässt. Dieser Zurüstsatz enthält weiter ein Schlauchboot sowie die schon angesprochenen Ruder und Landeklappen. Wobei nicht alle die Qualität des eigentlichen Bausatzes übertreffen! Links wurde die Motorverkleidung geöffnet und als Motor ein Abguss des Aires DB 603 verwendet. Der Rest wurde wie die Detaillierung des Hautfahrwerkschachts selber aus verschiedenen Materialien erstellt.

Da Dragon mehrere Versionen der He 219 anbietet, die Bauteile aber bis auf die Kabinenverglasung dieselben sind, ergeben sich je nach Version Abeichungen vom Original. So hatte der Typ A-0 andere (rundere) Ladereinlässe, eine „Schräge Musik“ ist auch nicht sehr wahrscheinlich und oft wurden auch bei späteren Versionen zwei der in der Bodenwanne eingebauten Kanonen entfernt. Die Kannte der Bodenwanne die entlang der Centerlinie verläuft ist viel zu scharf ausgelegt. Vielmehr ist es keine Kannte, sondern eher eine Rundung und die Hülsenauswurfschächte sind etwas groß geraten.

Weiter ist die Antenne für das FuBl 2, nicht wie vorgegeben mittig angebracht, sondern leicht nach links versetzt. Die Gravuren um die Motorverkleidung sind nicht bzw. falsch wiedergegeben. Das alles wurde geändert um dem Original ein bisschen näher zu kommen.
Die darzustellende Maschine hatte zudem noch einige spezifische Änderungen notwendig. So wurde die hinter Verglasung entfernt und die zwei kleine Verkleidungen links und rechts des Funkerplatzes ergänzt. Natürlich solle das Rettungsboot ebenfalls Verwendung finden, daher wurde der Rückenschacht an dieser Stelle offen dargstellt. Gerade diese kleine Farbtupfer gab mit den Ausschlag endlich den Bau der „Venus von Rostock“ zu tätigen. Schließlich wurden noch die Klappe unterhalb des Rumpfes sowie die Verkleidung links unterhalb des Führerraums geöffnet und detailliert.

Die Lackierung erfolgte mit Xtracolor und Gunze Farben. Entgegen zur langläufigen Meinung, dass es sich bei der Tarnung der „Uhu“ um Tupfen in RLM 75 handelt, sind dies eigentlich eher Felder. Denn die gesamte Oberseite wurde in dem dunkleren Grau lackiert und dann mit RLM 76 unregelmäßig eine Art Netzstruktur aufgetragen, ähnlich der Färbung einer Muräne. Die Kennung erfolgte mit Abreibebuchstaben und den Decals vom Bausatz.
Der Bausatz stellt einen nicht vor unüberwindliche Schwierigkeiten und ergibt auch ohne die ganzen Änderungen ein stimmiges Modell, von einem der schönsten Flugzeuge des WWII, der „Venus von Rostock“. 

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