Zur Geschichte
Der Prototyp der I-15 wurde Anfang der Dreißiger Jahre von N.N. Polikarpov entwickelt und flog im November 1933 zum ersten mal. Angetrieben von einem Wright-Cyclone-Motor (später in Lizenz als M 25) zeigte dieses kleine und formschöne Flugzeug beachtliche Flugleistungen, insbesondere was Wendigkeit und Steigleistung angeht. Mit 4x7,62 mm MG’s bewaffnet erlebte die I-15 ihre Feuertaufe im spanischen Bürgerkrieg ab 1937. Über Einsätze im 2. Weltkrieg ist nichts bekannt. Inklusive der 273 in Spanien in Lizenz gebauten Exemplare umfasste die Produktion ca. 1.000 Stück. |
Zum Bausatz
Der Bausatz in der unstabilen aber sehr schön bedruckten Faltschachtel besteht aus 33 Plastikteilen, 8 Resinteilen für Cockpit und Motor sowie 2 Vacu-Hauben. Die Plastikteile besitzen keine Passstifte, dafür aber ein wenig Grat. Die Tragflächenhinterkanten sind schön dünn, Gravuren und Bespannung sind sehr gut dargestellt. Die Passgenauigkeit der Hauptkomponenten ist für ein Kleinserienmodell akzeptabel. Form und Maße werden sehr gut wiedergegeben. Dekorieren lassen sich 3 Maschinen der spanischen Republikaner, eine Maschine der Nationalisten sowie ein silbernes russisches Exemplar mit „Hosenbeinfahrwerk“.
Meine Wahl fiel wie bei vielen Modellbauern auf die „CHATO“ CA-142 von Vincente Castillo, die eine kleine Micky Maus auf dem Seitenleitwerk trägt. (CA – für spanische Lizenzproduktion, CC – für russische Originalmaschinen) |
Zum Bau
Nachdem die Rumpfhälften vom Grat befreit waren begann der Bau wie immer mit dem Cockpit. Pavla liefert einen sehr schönen Sitz, das Instrumentenbrett wurde einem Fotoätzbogen der I 153 von Smer entnommen. Der Rohrrahmen wurde aus 0,5 mm Plastikrundmaterial neu aufgebaut. Dazu empfiehlt es sich, die „Rohre“ auf Klebeband mit Hilfe von Flüssigkleber zu „verschweißen“. Probleme vor dem Verkleben der Rumpfhälften bereitete nur das Einpassen des Vergaserlufteinlaufes im Zusammenhang mit dem Aufsetzen des Oberflügels. An selbigem wurde übrigens auch gleich das Instrumentenbrett befestigt. Das Unterflügel-Mittelstück wurde von den Tragflächen getrennt, um das Anpassen der I-Stiele zu erleichtern, welche leider auch keine Passzapfen haben. Zur Montage der Fahrwerksbeine ist es ratsam die eiförmige Gravur, in deren Mitte sie anzukleben sind, etwas zu vertiefen, um nach dem Befestigen und Ausrichten dort mit Hilfe von Flüssigspachtel und viel Schleifarbeit einen homogenen Übergang zu erzeugen. Die MG-Rohre wurden durch Kanülen ersetzt und ein zusätzlicher Lufteinlauf an der rechten Unterseite, der auf Fotos von spanischen Lizenzmaschinen zu sehen ist, wurde neu angefertigt. Motor und Propeller verdienen auch etwas Nacharbeit, bei letzterem wurden die Propeller-blätter wesentlich dünner geschliffen und danach poliert. Dem Resin-Motor wurden die etwas zu unsauberen Stößelstangen entfernt und nach der Lackierung des Motors durch 0,3 mm Rundmaterial (Rai-Ro) ersetzt. Neun Auspuffrohre sind ebenfalls neu anzufertigen, da hier nichts im Bausatz vorgesehen ist. Besondere Aufmerksamkeit sollte man auch der vorderen Motorabdeckung widmen, die nach dem Ausdünnen von Innen sehr zerbrechlich wird für weitere Nacharbeiten. Die zwei Vacu-Hauben waren bei meinem Bausatz wohl wegen der anfangs erwähnten labilen Schachtel eingedrückt und mussten neu gezogen werden. Die Seitenscheiben sind in Eigenleistung zu erstellen (vom Hersteller so vorgesehen). Die Farbtonvorschläge der Bauanleitung beziehen sich ausschließlich auf die in Russland gebauten Maschinen. Informationen zu den spanischen I-15’s sind sehr rar. Laut Augenzeugen sollen die Unterseite himmelblau und die Oberseiten in sehr dunklem Olivgrün lackiert worden sein. Ich habe dem Russisch Blau von Modellmaster etwas dunkelblau zugesetzt und die Oberseite ohne Aufhellung in Olivgrün lackiert. Das Modell wurde übrigens vor der Lackierung bis auf Motor, Höhenleitwerksstreben, Räder und Seitenleitwerk komplett montiert inkl. der Verspannung. |