Unsere Modelle
Jakowlew
Jak-141 „Freestyle“
Resinkit von
Bernhard Pethe
ANiGRAND
CRAFTSWORK 1/72
Aufbauend,
auf den Ergebnissen bei der Entwicklung und beim Einsatz der
Jakowlew Jak-38 „Forger“, begann man im OKB Jakowlew unter
der Leitung von Sergie Jakowlew 1987 ein adäquates
Nachfolgemuster zu schaffen. Von den Erfolgen einer MiG-29 und
einer Su-27 sollten mit entsprechenden Flug- und
Bewaffnungsparametern auch die sowjetischen Marinefliegerkräften
partizipieren. Auf der Wunschliste der Militärs stand damit
ein Senkrechtstarter mit Überschallfähigkeit. Diese Aufgabe
war nicht einfach. Hauptproblem war das Antriebskonzept und
die aerodynamische Auslegung sowie die Anpassung der Zelle.
Allzu weit wollte man sich vom Konzept der Jak-38 nicht
entfernen und so findet man in den zahlreichen Projektstudien
zur Jak-41, die beiden vorderen Hubtriebwerke wieder. Erst die
Arbeiten am R-79 im Moskauer Werk für Triebwerksentwicklung
„Sojus“, mit der drehbaren Schubdüse, brachte den
entscheidenden Durchbruch. Auch wenn die thermischen Probleme
der beweglichen Teile den Ingenieuren noch erhebliche
Kopfschmerzen bereitete, man war auf dem richtigen Weg |
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Jakowlew
wurde autorisiert, vier Prototypen zu bauen. Das erste
Exemplar, 48-0 war für Statik- und Festigkeitstests
vorgesehen. Das zweite Exemplar, 48-1 (gelbe 48) diente auch
zu Statikversuchen, aber auch schon zu ersten Triebwerkstests.
Erst der dritte Prototyp, die 48-2 (weiße 75, später weiße
141) diente der ersten Bodenerprobung, die 1986 begannen. Die
"75" war dann auch die erste Maschine, die am 9. März
1987 in Ramenskoye zum ersten mal mit dem Cheftestpilot Andrei
Sinitsin, abhob. Nach einigen technischen Veränderungen,
wurde später auch dieses Maschine voll in die Flugerprobung
mit einbezogen. Beim vierten Prototyp 48-3 (weiße 77) war die
digitale Triebwerkssteuerung voll in die fly-by-wire
Flugsteuerung integriert. Im Juni 1991 hatten die zwei flugfähigen
Prototypen bereits 210 Flugstunden absolviert. Bereits schon
im April hatte Andrei Sinitsin mit der Jak-41M in der FAI
Klasse H, 11 Weltbestleistungen aufgestellt und somit dem
britischen "Harrier" fast alle Weltrekorde
abgenommen. Eingetragen wurden diese Rekorde in die FAI Listen
unter der Typenbezeichnung Jak-141.
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Am
26 September 1991 begannen Deckserprobungen auf dem
Flugdeckkreuzer der Kiew- Klasse, der "Admiral Gorshkow".
Am 5. Oktober passierte es. Testpilot Wladimir Jakimow
schlug bei einer Landung mit dem Flugzeug "77" mit
7g auf das Trägerdeck auf. Trotz eines automatisierten
Katapultsystems (SK-EM) mit dem Schleudersitz K-36LV, musste
sich der Unglückspilot wegen eines Aufschlagbrandes, manuell
katapultieren. Die Maschine kam wieder zurück nach Moskau und
steht heute wieder restauriert, im Jakowlew- Museum.
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Nun,
schaut man einmal ein wenig auf die Jahreszahlen, in dem die
Entwicklung und Erprobung dieses Überschallsenkrechtstarters
fällt, wird man schnell bemerken, es war die Zeit der Wende,
der großen Umwälzungen in der Sowjetunion. Dazu kam, das die
taktisch/technischenParameter der neuen trägergestützten
Su-27K, der der Jak-41 bei weiten übertraf. Aufgrund der
Etatkürzungen des Verteidigungshaushaltes, zog 1991 der
damalige Präsident Michael Gorbatschow persönlich einen
Schlussstrich unter das Programm.
Das Ende vor Augen, trat das OKB Jakowlew mit ihrem Flugzeug
Jak-41M nun als Jak-141 bezeichnet, ein letztes mal 1992 in
Farnborough und auf der MAKS 1995 auf.
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Trotz
guter technischer Vorraussetzungen und der immensen
Entwicklungsarbeit die bis dahin in das Programm geflossen
sind, konnte das OKB Jakowlew, trotz Umstrukturierung und
selbst unter Einbeziehung von Experten aus China, Indien und
Abu Dhabi, keinen Geldgeber finden und somit das Projekt nicht
mehr retten.
Aber, diese Geschichte hat
doch noch ein kleines gutes Ende. So verschwand nicht alles in der
Versenkung und hinter Museumsmauern. Im Sommer 1995 begannen sich
Ingenieure des amerikanischen Rüstungskonzerns Lockheed Martin für das
Design und das Antriebskonzept der Jak-141 zu interessieren. Die
Entwicklung der VTOL- Variante des „Joint Strike Fighters“ stand auf
dem Plan. Man wurde sich hier sehr schnell handelseinig und so fliegt die
X/F-35B heute mit dem gleichen Triebwerkskonzept und der schwenkbaren,
zentralen Schubdüse weiter, wie einst Jakowlews „141“.
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ANiGRAND
CRAFTSWORK hat
sich über die Jahre eine Nische gesucht und erfreut den
Modellbauer immer wieder mit Kreationen, die es als Spritzgußkit
nicht gibt. So nun auch dieses Modell mit der Bausatz Nummer
AA-2027.
Der Resinbausatz besteht aus 35 Bauteilen. Die Abgussqualität
kann man mit gut bis sehr gut einschätzen. Auch die
Passgenauigkeit der Bauteile und die Maßhaltigkeit für den
72er Maßstab lässt nichts zu wünschen übrig. Optional kann
das Modell mit eingefahrenen Fahrwerk, geöffneten
Hubtriebwerksklappen und geschwenkter Schubdüse gebaut
werden. Die Cockpithaube ist ein Vakuteil und nur einmal
vorhanden. Das Cockpitinnere ist etwas spartanisch und
verlangt nach Detailarbeit. Der R-36 Schleudersitz ist gerade
noch so verwendbar. Wer einen Pavla- Sitz zur Hand hat, sollte
diesen nehmen.
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Die
Decals überzeugen mich nicht richtig. Möglich ist die
Darstellung der beiden Prototypen „141“ und „77“. Die
weiße „141“ hatte aber einen roten Rand, den man bei den
Decals aber vermisst. Auch findet man in der Doppelseitigen
Bauanleitung keinen Bemalungshinweis zu dieser Maschine. Die
„77“ ist am 5 Oktober 1991 bei einem Landeunfall auf der
Admiral Gorschkow schwer beschädigt worden. Heute steht sie
repariert im Museum von OKB Jakowlew.
Die Sterne auf dem Decalbogen sind leider etwas verzogen. Hier
sollte man auf andere zurückgreifen.
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