Heinz
Richter begann seine fliegerische Ausbildung mit 22 Jahren als Segelflieger. Er zählte
zur sogenannten „Nullserie“ des DDR- Flugsportes und war seit Anfang der 60er Jahre
Fluglehrer und fliegerischer Leiter am GST-Flugplatz Neuhausen. Neuhausen entwickelte
sich damals in dieser Zeit zur Hochburg des DDR-Kunstfluges. 1961 schrieb der
Aeroclub der DDR den ersten Kunstflugwettbewerb in Schönhagen aus. Heinz Richter
gewann diesen ersten DDR- Vergleich, neben so bekannten Namen wie Erwin Bläske oder
Kurt Rusch. 1962 gehörte er zur Nationalmannschaft der DDR und flog zur II.
Kunstflugweltmeisterschaft in Budapest. Während es hier nur zu einem Achtungserfolg
reichte, erflog das DDR- Team zwei Jahre später in Bilbao schon einen dritten
Platz in der Mannschaftswertung. Heinz Richter machte seinen Platz in der
Nationalmannschaft für jüngere Piloten frei und widmete sich wieder mehr dem
fliegerischen Nachwuchs. Denn eines sollte man im geschichtlichen Zusammenhang
nicht vergessen, die GST war Kaderschmiede für die NVA- Luftstreitkräfte.
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Natürlich
wollte Heinz Richter den Kunstflug nicht endgültig aufgeben. Schon lange hatte er
über einer Attraktion für Flugtage nachgedacht, eine Kunstflugschau in Bodennähe. Es
war sicher nicht einfach, staatliche Stellen und Flugsportfunktionäre der GST von
diesem Vorhaben zu überzeugen. Es klappte dann aber doch, nachdem vor ausgesuchten
Entscheidungsträgern ein Demoprogramm geflogen wurde und die Gremien nach eingehender
Beratung grünes Licht gegeben hatten. Zur Eröffnung der Fallschirmsportweltmeisterschaften
in Leipzig 1966 war es dann soweit. Heinz Richter mit seiner eigens dafür hergerichteten
rot- weiß lackierten Zlin Z-226 mit dem Kennzeichen DM-WEJ hielt zum ersten mal 250 000
Zuschauer in Atem. Es folgten unzählige Flugtage in der DDR und 1967 auch in Österreich
bei denen er sein Können in Flughöhen bis 10 Meter demonstrierte. Das Flugzeug wurde
1981 in DDR-WEJ umregistriert und war die letzte Z-226 die 1984 außer Betrieb gesetzt
wurde. Sie stand bis zur Wende im Flugsportmuseum in Finsterwalde, wurde dann
reaktiviert, generalüberholt, mit einem neuen M-137A Einspritzmotor plus
Verstellluftschraube versehen und fliegt heute wieder.
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Kaum
ein Flugsportclub kam in den 50er und 60er Jahren an der tschechischen Zlin- Baureihe
vorbei. Den Flugzeugbauern bei Zlin war damit ein großer Wurf gelungen. Lange Zeit
galt die "Trener" Baureihe als Synonym für die Sportfliegerei weltweit.
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Die
Z-226 ist eine Weiterentwicklung der Z-126. Die Bauteile
stimmen zu 80% überein. Neben verschiedenen Verfeinerungen
besteht der Unterschied vor allem im stärkeren Treibwerk.
Wegen des 6-Zylinder- Motors wird dieses Flugzeug auch als „Trener
Sechs“ oder „Trener Six“ bezeichnet. Das Triebwerk hatte
eine Leistung von 160PS bei 2500 U/min. Mit einer
feststehenden Holzluftschraube erreichte die Z-226 eine
Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h.
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Die
Firma AEROTEAM aus Vsetin kam Mitte der 90er Jahre mit einer Reihe kleinerer
Sportflugzeuge auf den Markt. Der Kit 7201 war wohl der Erste und bestand aus
einem Spritzast, an dem die meisten Teile zu diesem Modell Platz fanden. Die Qualität
ist für so ein Erstlingswerk nicht berauschend. Es gibt versenkte und erhabene
Gravuren, so wie es am Vorbild zu finden ist. Die Decals von Propacteam sind
dagegen Erstklassig, erlauben aber nur zwei Tschechische und eine Ungarische
Z-226. Der Bausatz ist leider nicht mehr im Handel zu finden.
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Das
Modell wurde ohne Zurüstteile aus dem Kasten gebaut. Das Cockpit wurde nach Fotos
aufgewertet. Die Haube innen und außen aufpoliert und mit Future behandelt. Das
Höhen- und das Seitenruder wurden abgetrennt und in gelenkter Stellung wieder
befestigt. Die Farbgebung erfolgte mit Revellfarben, seidenmatt und Xtracolor 252.
Die Kennzeichen wurden per Laserdrucker hergestellt.
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