Anigrand Craftswork 1:72
Ling-Temco-Vought XC-142A
1. Prototyp Bu. No. 62-5921
von Bernhard Pethe
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In memory of Stu Madison, John Omvig und Charlie Jester.
Diese Besatzung verunglückte am 17. Mai 1967 bei einem Testflug mit dem 1. Prototyp (62-5921) in der Nähe von Dallas tödlich. |
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Aber ein paar Worte zur Geschichte: Die Idee ist genial, ein Fluggerät, das senkrecht starten und landen kann, wie ein Hubschrauber und gleichzeitig horizontal so schnell fliegen kann wie ein konventionelles Flugzeug. Gemeinhin wird dieser Wunschtraum der Ingenieure und Militärs mit dem Kürzel VTOL bezeichnet. Der Kippflügler war einer der steinigen Wege zum Erfolg, wenngleich aber nicht der Durchbruch. Die XC-142A war das Produkt der Zusammenarbeit von LTV, Hiller und Ryan. Alle diese Firmen hatten schon umfangreiche Erfahrungen auf dem Gebiet des Kippflügels gesammelt. Die erste der fünf XC-124A verließ die Montagehallen am 17. Juni 1964. Konventionell flog sie am 24. September 1964 erstmalig und der erste Schwebeflug fand am 29. Dezember 1964 statt. Der sperrige Rumpf wurde bewusst so entwickelt um spezifische Ladungen zu tragen. Die Abmessungen werden mit 9,15 m Länge und mit 2,1 m in Höhe und Breite angeben. Das entsprach etwa 32 voll ausgerüstete Soldaten oder vier Tonnen Fracht. Darüber hinaus bestand die Option 370 Liter Kraftstoff mit einem Zusatztank im Rumpf mitzuführen. Der Antrieb bestand aus vier 3080 PS starken General Electric T64-GE-1-Motoren, montiert in Gondeln unter den Flügeln, die alle mit einer Welle verbunden waren. Ein fünfter, dreiblättriger Propeller war zur Nicksteuerung am Heck des Flugzeuges angebracht und wurde im Reiseflug still gelegt. Der Antrieb erfolgte ebenfalls über eine Welle und diverse Getriebe von den Hauptmotoren. Das Antriebssystem war schon sehr gewaltig, hatte aber aufgrund der komplexen Mechanik seine Schwächen. Alle fünf gebauten Prototypen hatten aufgrund der Verbundwellen, Probleme und in Verbindung mit Bedienfehlern eine Reihe harter Landungen mit zum Teil großen, strukturellen Schäden. Ein weiterer Schwachpunkt der XC-142A waren die übermäßigen Vibrationen und Geräusche im Cockpit. Der Lärm und eine hohe Arbeitsbelastung, war eine hohe Herausforderung für jeden Pilot. Während der komplexen Erprobung wurde die XC-142A von insgesamt 21 zivilen und 18 militärischen Piloten insgesamt 420 Stunden geflogen. Eine XC-142A überquerte per Schiff den Atlantik und flog 1967 auf dem Pariser Aerosalon. Das Projekt scheiterte letztlich an seiner hohen Kreisflächenbelastung seiner vier Propeller von 278 kg/m² und den damit zusammenhängenden Schwingungen und einem infernalischen Lärm. Die einzig verbliebene XC-142A ist derzeit im Air Force Museum auf der Wright-Patterson Air Force Base in Dayton, Ohio zu sehen. Die Reisegeschwindigkeit war mit 483 km/h angegeben. Die Höchstgeschwindigkeit in 6100 m betrug 692 km/h. |
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Wer die Bausätze von Anigrand kennt, der weis das die Qualität nicht immer überzeugt. Oft sind viele Details ungenau oder werden völlig vernachlässigt. Der Grundbausatz gibt außer die äußere Form und die Abmessungen, nicht viel her. Die Cockpitausstattung ist quasi nicht vorhanden. Zurüstteile gibt es nicht. Alles was zur Verbesserung der Optik gebraucht wird, muss selber angefertigt werden. Die Schwerpunkte beim Bau des Modells: - Cockpit Scratchbau nach Fotos
- Seitenruder ausgeschnitten und neu eingepasst
- Scratchbau des Heckgetriebes
- Halteschienen der Vorflügel ersetzt
- TW- Gondeln neu graviert
- Abgasrohre ausgefräst und durch neue ersetzt
- Alle Lufteinläufe tiefer gefräst
- Blechsicken am Unterflügel nachgebildet
- 8 Propellerblätter von links auf rechts drehend umgeschnitzt
- HFW verstärkt und Mechanismus zusätzlich detailliert
- BFW auf richtige Höhe gekürzt
- HFW Räder mit Profil versehen und abgeflacht
- Neufertigung diverser Antennen und Messsondenträger
- Teilweise neue Decals
Vom Bausatz her, hätte man den Flügel beweglich machen können. Das ist aber wie bei einem Schwenkflügler, so auch beim Kippflügler, immer nur ein Kompromiss. Der Flügel wurde in einem Winkel von 45° festgeklebt. Ohne das spezielle Heft zur XC-142, Air Force Legends Nr.213 by William Norton, wäre das Modell so nicht entstanden. Ach im Internet findet man gute Gesamtansichten dieser Maschine. |
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