Unsere Modelle

Vought F4U-5N Corsair von Christoph Erkens
Lt. Guy „Lucky Pierre“ Bordelon, VC-3
Kimpo Air Base (K-14), 1953

Modell: Hasegawa
Maßstab: 1/48
Decals: CAM 48-108 F4U-5/N Corsair
Sonstiges: Eduard Ätzteilebogen 48-347 sowie kleinere Ergänzungen im Eigenbau

Historischer Hintergrund

Die F4U Corsair kann auf lange Karriere in der militärischen Luftfahrtgeschichte zurückblicken. Sie wird in einem Atemzug genannt mit Begriffen wie Guadalcanal, Iwo Jima, Okinawa oder den Kamikazes - von vielen wird sie als eins der besten oder gar als das beste Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs bezeichnet.
Weniger bekannt ist jedoch die Tatsache, das Corsairs in den Varianten -4, -4B, -5, -5N und Au-1 während des Koreakrieges ein weiteres wichtiges, wenn auch wenig beachtetes Kapitel, in der Geschichte der militärischen Luftfahrt schrieben. Die Corsairs des US Marine Corps und der US Navy flogen während allen bedeutenden Operationen des Koreakonfliktes in den Jahren 1950 bis 1953. Ihre Hauptaufgabe bestand darin den Bodentruppen der Vereinten Nationen Luftnahunterstützung zu gewährleisten.
Aber nicht nur das, mit der F4U-5N stand dem Marine Corps und der Navy ein wehrhafter Nachtjäger zur Verfügung. Das Herz dieser Maschine war das AN/APS-19 Radar, welches sich in einem Radom an der rechten Tragfläche befand. Während des Koreakrieges fand der Übergang zum Jetzeitalter stand, die im Verlauf des Konfliktes eingesetzten F-94 Starfire und die Skyknight waren ausgezeichnete Nachtjäger mit Jetantrieb. Die Nordkoreaner jedoch fuhren eine Waffe auf, denen die neuen Jets nicht gewappnet waren: Die Po-2, die Yak-18 und die Yak-11. Mit diesen beiden leichten Flugzeugtypen flogen die Nordkoreaner nächtliche Solo-Einsätze gegen Flugplätze und Truppen des Gegners. Ihre Bauweise, im Besonderen die der Po-2, machte sie nur schwer auf den Radargeräten des Gegners sichtbar. Zudem machten sich die Nordkoreaner neben dem Schutze der Nacht die zerklüftete Landschaft Koreas zu Nutze.
Der angerichtete Schaden dieser Angriffe war natürlich, von einer Ausnahme abgesehen, gering. Jedoch zehrten diese nächtlichen Angriffe an den Nerven der UN-Truppen. Schnell hatten sich die Nordkoreaner die Spitznamen „bedcheck Charlie“ oder „washing machine Charlie“ eingefangen.
Die neumodischen Jets erwiesen sich einfach als zu schnell, um die nächtlichen Eindringlinge abzuschießen. Bis zum Inkrafttreten des Waffenstillstandes im Juli 1953 konnte man die Angriffe der „bedcheck Charlies“ nicht vollständig in den Griff bekommen.
Am 17. Juni 1953 wurde Lt. Guy Bordelon von der USS Princeton nach Kimpo (K-14) abkommandiert, um dort mit F4U-5Ns Corsairs den „bedcheck Charlies“ beizukommen. Unter anderem nahm er die F4U-5N BuNo 124453 mit nach K-14. Zwischen dem 29. Juni und dem 17. July 1953 schoss Lt. Bordelon fünf Eindringlinge ab. Dies machte ihn zum einzigen „Navy-Ace“ des Koreakrieges. Guy Bordelon kehrte auf die USS Princeton zurück und BuNo124453 wurde der Air Force in Kimpo überlassen, um mit ihr weitere nächtliche Angreifer abzuwehren – es dauerte nicht lange und die Maschine wurde von einem unerfahrenen Air Force Piloten zu Schrott geflogen.

Das Modell

Mein Modell der F4U-5N Corsair stellt die Maschine von Lt. Guy Bordelon dar, nachdem er am 30. Juni 1953 zwei als Yak-18 identifizierte, nordkoreanische Maschinen abschoss. Der Bausatz von Hasegawa lässt sich im Großen und Ganzen recht gut bauen. Hier und da musste etwas gespachtelt und verschliffen werden, dies stellte aber kein größeres Problem dar. Zusätzlich habe ich den Ätzteilebogen von Eduard für die F4U-5 verwendet. Die Decals stammen von CAM und ließen sich ausgezeichnet mittels Micro Set und Sol verarbeiten. Lackiert habe ich das Modell mit Xtracrylix.

Gealtert wurde die Corsair mit der Airbrush und zerriebener Pastellkreide. Die mir vorliegenden Bilder des Originals (s. „Korean Air War“ - Thompson/Dorr) zeigen eine eher dezente Alterung und natürlich die typische, graue Abgasfahne wie man sie auf den „Glossy Sea Blue“–lackierten Maschinen finden konnte. Jedoch habe ich mich nicht für ein glänzendes Finish entschieden da die Maschinen oft im Einsatz waren und sofern sie an Land stationiert waren in der Regel im Freien standen. So habe ich mich für ein mattes Finish mit einigen, noch erkennbaren glänzenden Stellen entschieden.
Wer den Nachtjäger von Hasegawa bauen möchte sollte jedoch beachten, das das Visier für eine -5N nicht korrekt dargestellt ist. Im Original wurde das N-20 Visier verwendet. Um dies zu korrigieren habe ich auf das Visier einer P-51D Mustang zurückgegriffen, da es dem N-20 recht Nahe kommt.

Christoph Erkens

Zurück zur Übersicht

©Flugzeugform Modellbauclub

Datenschutzerklärung