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AW Meteor NF 11 von Bernd Korte

Ein belgischer Nachtjäger

Das Vorbild

Die Nachtjäger-Versionen der Meteor entstanden kurz nach Ende des Krieges aus der ersten zweisitzigen Meteor, der T 7 Trainer-Variante. Von vorneherein als Lückenfüller gedacht, sollte die Meteor die alten Mosquito-Nachtjäger bis zur Serienfertigung der Javelin ersetzen. Der Night Fighter 11 machte dabei den Anfang und wurde ab August 1951 an die RAF ausgeliefert.

1952 bestellte Belgien zwölf Nachtjäger; ebenfalls, um ihre Mosquitos zu ersetze. 1956 erfolgte dann eine weitere Lieferung über zwölf NF 11. Dieses Mal allerdings waren die Maschinen nicht neu, sondern stammten aus gebrauchten RAF-Beständen. Bereits 1958 wurden die Meteors allerdings ihrerseits von CF-100 Canucks abgelöst. Einige der Flugzeuge sollten später noch durch ein Privatunternehmen zu Zielschleppern umgebaut werden und wurden deshalb erst einmal abgestellt. Als sich dieser Plan aber nicht in die Tat umsetzte, wurden auch diese Maschinen ein paar Jahre später verschrottet.

Der Bausatz

Da Eduard in Zusammenarbeit mit MPM für dieses Jahr eine neue Linie von 72er Meteor Bausätzen, darunter auch die Nachtjäger, angekündigt hatte, konnte meine einzig vernünftige Reaktion nur der sofortige Bau meines auf Halde liegenden Matchbox-Kits sein...
Der Kit bietet u.a. Markierungen für eine belgische Meteor NF 11 mit der Kennung EN6. Und da die Decals noch recht brauchbar aussahen, wurde erst gar nicht lange nach einer Alternative gesucht.

Matchbox bietet mit einem Bausatz die Möglichkeit, unter drei verschiedenen Hauptversionen zu wählen. So lässt sich entweder eine NF 11, eine NF 12, oder eine NF 14 realisieren. Hierfür liegen alle nötigen versionsabhängigen Teile bei, wie etwa verschiedene Cockpithauben, Triebwerkseinlässe mit unterschiedlich großen Öffnungen und unterschiedliche Leitwerke. Die erste Aufgabe bestand also darin, die Bauanleitung nach den für mich nötigen Bauabschnitten einzuteilen.

Der Zusammenbau

Nachdem klar war, welche Teile benötigt würden, konnte mit ihrer Neugravur begonnen werden. Glücklicherweise zeichnet sich dieser Bausatz nicht durch die allseits beliebten „Schützengraben-Gravuren“ aus, sonder weist feine erhabene Strukturlinien auf. Da diese im Vergleich mit Maßstabszeichnungen (siehe unten: Referenzen) korrekt ausfallen, wurden sie kurzer Hand einfach in Gravuren umgewandelt. Dymoband leistete hier wieder einmal wertvolle Hilfe als flexible Nadelführung.

Wie nicht anders zu erwarten, ist das Matchbox-Cockpit von Hause aus etwas unterdetailliert. Bodenplatte, zwei Gartenstühle, Frontkonsolen und Steuerknüppel sind alles, zu dem sich die Matchbox-Konstrukteure seinerzeit durchringen konnten. Das passende Airwaves-Ätzteilset schafft hier Abhilfe und spendiert strukturierte Seitenwände, Konsolendetails und Gurtzeug. Um die zusätzlichen Details nicht sofort wieder zu „schlucken“, sollte man die Lackierung nicht in einem stumpfen Schwarz, der Standard-Cockpitfarbe britischer Flugzeuge dieser Epoche, sondern eher in einem aufgehellten Anthrazit vornehmen. Ein Drybrushing mit Grau hebt die Strukturen hervor. Nach dem abschließenden mattem Finish verschwindet die Cockpitsektion dann auch schon im Rumpf.

Radarnase, Seitenleitwerk und Tragflächen sind schnell zusammengeklebt, bedürfen an einigen Stellen aber erhöhter Aufmerksamkeit in Form von Spachtel- und Schleifarbeit.

Aber nicht nur das Cockpit musste sich einer Überarbeitung unterwerfen. Die aus vier in den Tragflächen montierten 20mm Kanonen bestehende Bordbewaffnung war mir sowieso schon zu ¾ abgebrochen. Da viel die Entscheidung leicht, die Läufe aus heißgezogenen Q-Tipps neu anzufertigen.
Ein weiterer verbesserungswürdiger Punkt sind die Zusatztanks. Auf Vorbildfotos erkennt man klar eine rundum laufende Naht zwischen Ober- und Unterschale. Diese wurde einfach ebenfalls mit heißgezogenem Plastik realisiert. Die weißen Bänder sind lackierte Krepp-Streifen.

Das Fahrwerk wurde sogar für Matchbox-Verhältnisse ungewöhnlich vereinfacht dargestellt. So sind die Räder mit Schutzblechen und Fahrwerksbeinen in einem Stück gegossen. Um wenigstens den Eindruck zu erwecken, die Räder seien ursprünglich separate Teile gewesen, wurden die Trennlinien zwischen Rad, Schutzblech und Radgabel durch Gravuren stärker betont. Die über das Schutzblech von Radnabe zur Radnabe verlaufenden Bügel wurden aus heißgezogenen Gussästen ergänzt.

Die Tragflächen und Triebwerksverkleidungen weisen eine recht gute Passgenauigkeit auf, spachtelfrei bleibt man hier allerdings auch nicht.
Auf das größte Passungsproblem stößt man bei der Montage von dem versionsvariablen Rumf/Cockpiteinsatz (Teil 3 bzw. hier 4), so dass dieses Teil unter Spannung an den Rumpf geklebt werden musste.

Trotz aller Passungsprobleme sind die entstehenden Spalte aber nicht allzu schlimm, solange sie nicht zu groß ausfallen. Fast alle Klebenähte verlaufen nämlich dort entlang, wo es im Original Blechstöße gab. D.h. die Klebefugen müssen nur auf ein einheitliches Niveau mit den Neugravuren gebracht werden, und alle Spachtelarbeit kann entfallen!
Vor dem Ankleben des Radoms wurde sicherheitshalber etwas Gewicht eingebracht. Das Modell scheint allerdings auch so nicht hecklastig zu sein...aber man weiß ja nie.

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