Die Lockheed S-3 Viking geht auf eine Ausschreibung der US Navy aus dem Jahre 1967 zurück. Ziel der Ausschreibung war ein Ersatz der Grumman S-2 Tracker, die den Anforderungen der modernen U-Boot-Jagd nicht mehr genügen konnte. Lockheed ging mit seinem Turbofan-getriebenen Entwurf als Sieger aus dem Wettbewerb hervor; der Auftrag zum Bau von sechs Prototypen und drei Testzellen wurde im Jahre 1969 erteilt. Der Erstflug der YS-3A fand am 21. Januar 1972 statt, die Indienststellung erfolgte im Jahre 1974. Insgesamt wurden 187 Maschinen gebaut, von denen 119 in den 1980er Jahren auf den Standard S-3B modifiziert wurden. Des Weiteren wurden 16 S-3A zu ES-3A Shadow ELINT-Flugzeugen umgebaut, denen jedoch nur eine kurze Karriere beschieden war. Noch seltener waren die Varianten KS-3A (1 Exemplar mit integriertem Tankschlauch im Rumpf) und US-3A (COD / Carrier On Board Delivery, 5 Exemplare). Die S-3B wurde im Jahre 2009 außer Dienst gestellt, jedoch flogen noch zwei Exemplare bei der Versuchsstaffel VX-30 bis ins Jahr 2016.

„Gut Ding will Weile haben“ – so oder so ähnlich könnte man das Motto hinter diesem Modell umschreiben.

Meiner kaum zu stillenden Gier nach nicht im Handel erhältlichen Fluggeräten der US Navy im Maßstab 1/32 ist dieser Scratchbau geschuldet, der mich gut fünf Jahre lang beschäftigt hat. Aufgrund der Komplexität des Modells – zwei Triebwerke, faltbare Tragflächen und geöffnete Waffenschächte – musste ich alle mir zu Verfügung stehenden Techniken aufwenden. Der Rumpf entstand in klassischer Spantenbauweise; die Zwischenräume zwischen den einzelnen, lasergeschnittenen Spanten wurden mit PU-Schaum verschiedener Dichten und Plastiksheet verschlossen. Die Oberfläche wurde anschließen verspachtelt, gefüllert, grundiert und graviert. Dazu kommen zahlreiche 3D-gedruckte Bauteile, die ich größtenteils selber konstruiert habe. Komplexe Freiformteile wie Triebwerke und Canopy hat mein guter Freund Bekim für mich konstruiert. Apropos Freunde: Thomas Matzer hat mit seinen CNC-gefrästen Bauteilen ebenso zum Bau beigetragen wie Clubkollege Axel, der zahlreiche Masken für mich geplottet hat. Vielen Dank dafür! Bei der Lackierung entschied ich mich für „Beefsteak 705“, eine S-3B der VS-21, die im Jahre 2004 auf der USS Kitty Hawk stationiert war. Neben den bereits erwähnten Masken kamen Decals zum Einsatz, die in Tschechien gedruckt wurden. Das Artwork stammt von mir und wurde mit Adobe Illustrator erstellt.

Fazit: jederzeit wieder! Der Aufwand ist nicht zu vernachlässigen, doch das Ergebnis und die Tatsache ein wahrlich einmaliges Modell in der Vitrine zu haben, entschädigt für mehrere Jahre Arbeit.