Unsere Modelle
Avro
Lancaster B.Mk. I/III
von
Arne Goethe
Hasegawa
1/72
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Sie war der wohl bekannteste Bomber der RAF im 2.Weltkrieg - die “Lancaster”. Bei der Lancaster handelte es sich um keinen Neuentwurf, sondern um die viermotorige Modifizierung der zweimotorigen
„Manchester“.Die Manchester war ein mittelschwerer Bomber, der auf den neuen Rolls-Royce Vulture Motoren beruhte. Der Entwurf selber war gelungen, die neuen Vulture Motoren aber waren
unzuverlässig. Die Manchester hatte so nur eine kurze Laufbahn. Da die Zelle aber eine an sich gute Konstruktion war, änderte man die Motorisierung. Als
Manchester B.III mit 4 Merlin-Reihenmotoren und entsprechend verlängertem Außenflügel
sowie dreifachem Seitenleitwerk erfolgte der Erstflug dieses Lancaster-Prototypen im Januar 1941. Es erfolgten weitere Modifikationen und 9
Monate später startete die erste Serienmaschine des nun „Lancaster“genannten Typs. Die Fertigung wurde außer bei Avro auch an andere Firmen wie
Vickers-Armstrong, Metropolitan-Vickers, Armstrong-Whitworth und Austin Motors
übertragen. Die ersten als B.I bezeichneten Maschinen wurden nach Weihnachten
1941 an die RAF ausgeliefert, Anfang 1942 war die 44. Squadron als erste Staffel
mit diesem Muster ausgerüstet. Bereits im März 1942 erfolgte der erste
Luftangriff mit dem neuen Muster - der Name „Lancaster“ wurde von nun an
mehr und mehr ein Synonym für den britischen Bombenkrieg gegen Deutschland. Die
Gesamtfertigung der MK.I umfasste 3425 Exemplare. Die Produktion wurde im Laufe
der Zeit auf weitere Unternehmen ausgeweitet. Die nach der Mk.I wichtigste
Variante war die Mk.III mit 3039 Exemplaren, die Gesamtproduktion aller
Lancaster umfasste 7374 Stück.
Die
Lancaster war an vielen Angriffen beteiligt, auch an vielen
geschichtsträchtigen, wie den Angriffen auf die Möhne-,
Eder- und Sorpe - Staudämme 1943 oder auch der Versenkung der
„Tirpitz“ 1944, aber auch und vor allem an vielen Einsätzen
nach der „Morale Bombing“ - Devise, wobei viele deutsche
Städte bei hohen zivilen Opfern in Schutt und Asche gelegt
wurden. „Wer den Wind sät, wird den Sturm ernten“ und
fragwürdige Kriegsführung - auch dafür stand und steht die
Lancaster.
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Obwohl
in der 72er Modellbauwelt bereits durch Airfix, Matchbox und
Revell vertreten, wurde dieser Kit doch lange erwartet - löst
er doch immerhin 30 Jahre alte Formen ab. Schon der Name verrät,
das Hasegawa Teile für die B.I und B.III Variante beiliegen.
Nach genauerer Ansicht der Teile und dem Studium der
Bauanleitung ergibt sich folgendes Bild : Sehr gut
wiedergegebene äußere Form, hohe Maßhaltigkeit und saubere,
fein versenkte Gravuren. Die Fahrwerke entsprechen dem des
Originals. Der Innenraum ist einfach gehalten, aber fast
komplett dargestellt. Es besteht die Möglichkeit, die
Bombenschachtklappen geschlossen oder geöffnet darzustellen,
letzteres mit voller Waffenlast. Nun, solche Beschreibung
kennen wir haargenau so von vielen anderen neueren
Hasegawa-Kits. Dabei wird oft die Kritik laut, daß Hasegawa
bei der Inneneinrichtung zu spartanisch vorgeht. Man kann
diese Thematik auch anders sehen - ich selber sehe sie so :
Hasegawa stellt alle nötigen und wichtigen Details so dar, daß
Form und Maß und der Gesamteindruck des Modells ein stimmiges
Abbild des Originals wiedergeben. Bei der darüber hinaus
gehenden Detaillierung lässt Hasegawa schon geradezu mit
Absicht Raum für den Markt der Zubehörindustrie - oder eben
noch besser - der
individuellen Eigeninitiative des Modellbauers. Und genau das
finde ich eigentlich recht gut : Einerseits hat der auch noch
eher unerfahrene Modellbauer oder der Modellbauer mit nicht so
hohen Ansprüchen mit solch einem Bausatz die Möglichkeit,
problemlos ein wirklich ansehnliches und realistisches Modell
zu bauen, während auf der anderen Seite der erfahrenere
und/oder Modellbauer mit höherem Anspruch eine tolle Basis für
ein stimmiges und hochdetailliertes Modell erhält - was will
man mehr ?
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Die
Zubehörindustrie denn auch nicht lange auf sich warten lassen
und eine breite Palette an Zurüstsätzen auf den Markt
gebracht :
Von Eduard und CMK kommen jeweils Sets zur Gestaltung von
Innenraum, Außendetails, Landeklappen und Bombenschacht., von
Pavla sind Kühlereinlässe
und Räder verfügbar und seit Jahren gibt es bereits
diverse Resinumbausets von Paragon. Jede Menge Decals kommen
etwa von Zotz, Xtradecal oder Techmod. Die Palette und die Möglichkeiten
sind also breit gefächert
- wer möchte
kann richtig Geld ausgeben...
Aber wir wollen mal ehrlich sein : nach genauerer Betrachtung
einiger Zubehörsets im Vergleich mit den Bausatzteilen und
etwas Willen zu gar nicht mal so schwieriger Eigeninitiative
entpuppt sich so mache Ausgabe als absolut überflüssig.
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Bei
dem Modell, in dem es im Folgenden nun gehen soll, handelt es
sich wie im Bausatz, um eine B.I/III. Das gab es nämlich
auch, und dies relativ oft - auf B.III modernisierte B.I. Um
nun zu wissen, wie das eigene explizite Modell genau
auszusehen hat, helfen die Hasegawa - Bauanleitung und auch
die vieler Decalhersteller kaum oder gar nicht weiter. Hier
muss wirklich das jeweilige Vorbild im einzelnen recherchiert
werden. Die wichtigsten Punkte hierbei sind :
kleine (B.I) oder große Bombenschützenkuppel, Blister
(B.I) oder nicht an der Pilotenkanzel, langes Pitotrohr (B.I)
am Bug oder kleines an der Seite, an der Außenfläche
angesetzte Formationsleuchten (B.I) oder in der
Randbogenverglasung eingesetzt und schließlich ob Radarkuppel
und Rebecca-Antennen vorhanden oder nicht. Wäre dies nun
alles - da wäre es noch einfach. Aber bei den Um- und Nachrüstungen
wurden oft nicht alle Einzelheiten geändert, nicht jede B.III
war mit der Radarkuppel versehen - u.s.w. Man kommt also nicht
umhin, sich nach entsprechendem Fotomaterial umzusehen. Bei
dieser Fotorecherche heißt es wieder aufpassen ! - Bei den
vielen heutigen Fotos von den
- teilweise auch noch flugfähigen - Museumsexemplaren
muss wieder darauf geachtet werden, daß einige Sachen so eben
nur an Nachkriegsexemplaren anzutreffen sind. Das betrifft vor
allem die Bereifung : Die Profilreifen hatten erst die
Exemplare im Einsatz nach dem Krieg, ebenso das herkömmlich
bereifte Spornrad. Ebenfalls für Kriegsmaschinen nicht
anwendbar sind die entsprechenden Antennenanlagen.
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Eines
stand für mich gleich fest : es wird eine B.I oder B.III als
typischer Nachtbomber. Welche Version genau, lässt sich auch
noch während des Baus entscheiden, abhängig machte ich dies
von meiner gerade aktuellen Recherchenlage.
Begonnen habe ich ganz normal mit dem Innenleben. Die Rumpfhälften
bekamen zunächst mal einen Farbauftrag mit Interior Green von
ModelMaster - der typischen Innenfarbe britischer Flugzeuge
dieser Zeit. Die Bodenplatte des Innenraums wird zunächst mit
dem Träger der Tragflächenholme verklebt, so ist eine
Probeanpassung von Rumpfteilen und Tragflächen ohne Kleber
kein Problem - in diesem Zustand kann man das Modell schon
fast komplett zusammenstecken, die Größe rekapitulieren und
über die totale Passgenauigkeit staunen. Ab jetzt steht fest
: das Modell wird in 3 Sektionen gebaut, lackiert und später
auch transportiert :
Rumpf, linke- und rechte Tragfläche. Die wirklich gekonnte
Steckverbindung von Rumpf und Tragflächen über die Holme -
ohne jegliches Spiel bei korrekter Geometrie -
machen diese Vereinfachung möglich.
Diese
Grundplatte des Innenraumes stellt gleichzeitig an der
Unterseite die Grundplatte des Bombenschachtes dar. Auf der
Oberseite befinden sich mehrere sehr saubere, deutliche und
absichtlich erscheinende Auswerferstellen. Diese habe ich
zugespachtelt (dabei auf die Aufnahmen für die Innenraumteile
achten!) , verschliffen und anschließend neue Strukturen
eingraviert. Nun erfolgte die Detaillierung des Innenraumes.
Hier werden nun entsprechende Zubehörsets angeboten - ich
rate persönlich davon ab. Erstens sieht man von diesem
Aufwand später nur noch im vorderem Bereich überhaupt etwas,
und zweitens sind diese Umbauten recht einfach mit
Plastikresten und etwas Draht einfach zu bewerkstelligen. Der
Pilotensitz erhielt Armlehnen, Sitzpolster und Gurtzeug und
wurde auf seiner Bodenplatte etwas nach links versetzt. Rechts
neben dem Sitz wurden die typischen Trimmräder aus
Rundmaterial hinzugefügt. Das vordere Instrumentenbrett wurde
mit dem Bausatzdecal ( eigentlich ein Manchesterpaneel)
dargestellt, erhielt aber noch einige Bedienhebel aus Draht
und ein paar zusätzliche Farbtupfer. Der Tisch für die
Aufnahme der Funkausrüstung wurde etwas modifiziert und
erhielt Geräte, die zum Teil im Eigenbau oder aus
modifizierten Bausatzteilen entstanden. Die beiden Sitze
wurden ebenfalls neu gebaut. Im vorderen Rumpfteil wurde ein
von außen sichtbarer Rumpfspant aus Plastiksheet eingezogen.
Die Seitenwände erhielten zusätzliche Details aus Draht und
Plastik. Als Vorlage dienten mir hier Bilder aus dem Internet
und die sehr guten Zeichnungen aus „The Avro Lancaster“
von SAM Publications. Zu beachten ist bei diesen Arbeiten, daß
der vordere Bugraum vor der Pilotenkanzel schwarz zu lackieren
ist.
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Das
Verkleben der Rumpfhälften mit seiner Innenausstattung ist
unproblematisch. Nach dem Durchtrocknen ist ein Überschleifen
der Klebenaht fast die einzigste Nacharbeit hier - lediglich
im unteren Bugbereich benötigte ein kleiner Bereich etwas
Ausgleich durch Spachtelmasse. In die Seitenwände des
Bombenschachtes werden nun die entsprechenden Seitenteile
eingeklebt und nun können auch bereits die Bombenhalterungen
montiert werden. Bei dem Verkleben der Tragflächenteile gibt
es keinerlei Probleme - ich habe vorher noch die Landeklappen
ausgeschnitten, da hier bei mir das Eduard - Ätzteilset zum
Einsatz kommt. Wichtig wird es jetzt bei den Positions - und
Formationsleuchten am Randbogen.
Am Tragflächenteil stellt Hasegawa die außerhalb
montierten 3 Formationsleuchten dar und geht dabei nur auf die
Alternative der Klarsichtteile (Innenliegend) ein - warum und
wozu aber darf man selber herausfinden. Nun, die außenliegenden
Formationsleuchten waren so an den frühen Exemplaren, an den
späteren und nachgerüsteten waren sie innenliegend. Hier heißt
es auch bei der Farbgebung aufpassen ! - bei vielen Modellen
sieht man hier die grüne und rote Einfärbung - Falsch ! -
diese Formationsleuchten waren weiß, nur die Positionslampen
vorne erhalten die grüne und rote Farbe. Ich habe hier
generell die Klarsichtteile verwendet. Einfach mit einem
Skalpell das Material an der Gravur entlang ausschneiden,
Klarsichtteil fest einkleben, ordentlich überschleifen und
polieren. Die Montage der Motorgondeln geht fast ohne Probleme
- lediglich bei den äußeren heißt es aufpassen : die
innenliegenden Teile (D13) müssen hier schmaler geschliffen
werden, sie haben einfach die selbe Breite wie die der inneren
- die inneren Gondeln aber sind etwas breiter. Dabei
auch das Einsetzen der Polycaps nicht vergessen. Vor der
Montage an die Flächen die Gondeln innen schwarz lackieren,
ebenso die entsprechenden Flächenbereiche. Wer die
Landeklappen verwendet, an den inneren Gondeln das hintere,
bewegliche Teil abtrennen und am festen Teil die Wandung innen
dünner feilen. Die Gondeln passen recht gut an die Flächen,
lediglich der obere Übergang muss verspachtelt und neu
graviert werden - hier passt es nicht so gut. Wer nun etwas
genauer hinsieht, dem fällt auf : die äußeren Gondeln sind
im Bezug zu den inneren etwas verdreht. Das ist vollkommen
richtig so, hier hat Hasegawa wirklich gut aufgepasst ! - auch
wenn es die Risszeichnungen nicht so zeigen. Die Montage der
Landeklappen von Eduard geht recht problemlos von der Hand,
diese Teile sind sehr realistisch dargestellt und durchaus ihr
Geld wert.
Die Höhenruder werden wie die Tragflächen über einen Holm
an den Rumpf montiert. Diese ganze Geschichte passt ebenfalls
hervorragend. Ich habe hier aber noch die Ruder ausgetrennt
und beweglich angebracht - bei dieser Größe kein Problem. Höhen-
und Seitenruder verbleiben nun bis nach ihrer separaten
Lackierung im unmontierten Zustand, das erleichtert Maskierung
und Lackierung ungemein.
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Nun
habe ich als nächstes etwas Aufwand betrieben : ich habe sämtliche
Oberflächen mit einem Rändelrad „nachgenietet“. Man
kann, muss das aber nicht machen. Die Nieten an der Lancaster
waren sehr fein. Am Rumpf machen sie einen versenkten Zustand,
da sie die Paneele hier an den Nietreihen nach innen wölben,
während sie an den Flächen ganz fein hervorstehen. Also habe
ich am Rumpf alle komplett verschliffen, während sie an den
Flächen nur etwas verschliffen wurden - so entsteht der
Eindruck, sie stehen etwas hervor. Die Montage der
Klarsichteile am Rumpf funktioniert ganz gut, man muss hier
bei den Fenstern aber streng nach Bauplan vorgehen - es sind nämlich
wie am Original insgesamt 7 Größen in unterschiedlicher
Reihenfolge. Diese Fenster habe ich mit Clearfix von Humbrol
eingeklebt und erst mal schön austrocknen lassen. Danach
ergeben sich dann doch einige unschöne Luftspalten. Diese
wurden mit Flüssigspachtel verschlossen und nun die gesamten
Fenster gründlich überschliffen, damit diese genau plan mit
der Rumpfoberfläche abschließen. Eine abschließende Politur
vervollständigt das Ganze. Der hintere und mittlere
Waffenstand wird noch nicht montiert, die Bereiche wurden mit
Maskingtape und Maskol für die Lackierung abgedichtet. Der
vordere Waffenstand wurde ebenfalls noch nicht montiert,
lediglich das maskierte Klarsichtteil als Abdeckung eingesetzt
und mit Maskol temporär fixiert. Die Kanzel des Bombenschützen
wurde erst maskiert dann fest montiert - hier vorher nicht die
Montage der dahinter liegenden Scheibe am Unterrumpf
vergessen. Zwischen diesen Teilen entsteht kein glatter,
sondern ein Übergang mit „Stufe“ - das ist richtig so,
genauso ist es auch am Original. Bei dieser Scheibe beim
Maskieren aufpassen : nur der vordere Teil verbleibt
transparent, nicht die ganze Scheibe - ein Fehler an vielen
Modellen. Die Maskierung der Klarsichtteile ist eine „schöne“
Arbeit. Hier
hilft nur Geduld und Ausdauer. Bei den Fensterreihen bin ich
so vorgegangen : ich habe mir zunächst Tapestreifen in der
richtigen Höhe zugeschnitten. Nun wurden entsprechend der
einzelnen Fensterbreiten entsprechende Stücke daraus
zugeschnitten. Die Rundung der Fenster
wurde durch mehreres „über Eck“ -Schneiden
dargestellt. Nun, zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, das
die Fenster meines Modells - wie bei vielen Lancasters - überlackiert
werden. Wozu dann maskieren ? Nun, die Fenster sind ja sauber
und plan eingeschliffen wurden, man würde nach normalen Überlackieren
überhaupt nichts mehr von ihnen sehen. Am Original aber sind
sie trotz Farbe ganz gut erkennbar. Dadurch, das ich diese
Fenster erst am Schluss demaskiere und mit verdünnter Farbe
und Pinsel lackiere, sind sie als solche noch ganz gut aus der
Nähe erkennbar. Das war mein Gedankenweg und hat letztlich
sehr gut funktioniert.
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Was
nun noch bleibt, sind die Fahrwerke und die Waffenstände. Die
Fahrwerke sind von hervorragender Passung. Ich habe die
Streben komplett untereinander verklebt, nicht aber in den Schächten.
Die Räder können problemlos eingesteckt und wieder
abgenommen werden, solange das Fahrwerk nicht in die
Motorgondeln gesteckt wurde. Räder und Streben wurden also
separat montiert und lackiert. Das Spornrad sieht zunächst
etwas komisch aus - aber genauso war es auch am Original :
eine Felge mit doppelter Bereifung. Ich habe das Rad aus der
Gabel ausgetrennt, die entsprechende Stelle am Rad
zugespachtelt. Nun wurde genau mittig eine Bohrung angesetzt,
eine Stahlachse eingeklebt und das
Rad in der Proxon sauber verschliffen. Dabei habe ich
gleich den etwas sehr auffälligen Übergang von Felge zu
Reifen eliminiert. Die Gabel wurde von innen weiter
ausgeschliffen, so daß später ein deutlicher Spalt zwischen
Gabel und Rad verbleibt.
Die Waffenstände selber sind auf den ersten Blick recht
einfach dargestellt - ich kann aber versichern, daß man sie
getrost so belassen kann, denn am fertigen Modell sieht man
durch die vielen Streben recht wenig davon. Ich konnte es nun
nicht lassen, und habe alle 3 Stände doch noch etwas
nachdetailliert. Was mir aber nicht gefiel, und wo Hasegawa
mit etwas Willen hätte mehr machen können, sind die MG-Läufe.
Diese haben deutliche längliche Öffnungen der Kühlmäntel
und ganz typische Mündungstüllen. Da die ganze Montage und
Lackierung der Waffenstände ohne vorher montierte Läufe eh
viel unkomplizierter ist, habe ich diese Läufe gleich
entfernt. Entsprechende Alternativteile lassen sich ganz
zuletzt sehr einfach von außen montieren, in dem an den
entsprechenden Punkten einfach Bohrungen setzt.
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Lackiert
habe ich zunächst die Tragflächen und Höhenruder. Zuerst
unten schwarz glänzend, oben nur eine schwarze
Vorschattierung. Nun wurden die Motorgondeln mit Tapestreifen
maskiert. Darauf erfolgte die durchgängige Lackierung der
Oberseite mit ModelMaster
Dark Earth. Am Rumpf wurde einfach nur die Oberseite
nach entsprechender Vorschattierung ebenfalls in Dark Earth
lackiert - vorher aber alle Kanzelstreben schwarz lackieren!
Die Maskierung der grünen Tarnung geht denkbar einfach - wenn
man in der Hasegawa - Anleitung das Kleingedruckte liest :
Dort steht schön die prozentuale maßstäbliche Vergrößerung
der Rissansichten zum 72er Maßstab. Die Draufsicht also
eingescannt, - sie ist in der Anleitung mit 25% angegeben -
und am PC einfach 4fach (400%) vergrößert. Die Ausdrucke
passen millimetergenau auf das Modell. Nun die entsprechenden
Masken mit dem Skalpell ausschneiden und mit Maskol auf den
Oberflächen fixieren. Die Rumpfmasken dazu zu den Seiten hin
etwas länger schneiden und schön „vorwölben“.
Auf diese Art und Weise geht die folgende Lackierung
mit RAF Dark
Green ( habe ich von Xtracolor genommen, da bei Modelmaster
die Farbe nur Matt vorhanden) schnell und problemlos von der Bühne.
Nun bleibt noch der schwarze Bereich des Rumpfes. Dieser wurde
zunächst mit einem langen und schmalen Tapestreifen , welcher
genau ausgerichtet werden muss, abgeklebt. Zum Rumpfrücken
hin wurden nun noch weitere breite Streifen zum Schutz
angebracht. Nun habe ich die ganze Fläche erst mal mit Alclad
Aluminium lackiert. Erst darauf erfolgte die schwarze
Lackierung mit glänzender Farbe in mehreren, dünnen Lagen.
Die Nietreihen sollten ganz einfach - wie auch am Original -
noch leicht metallisch durchschimmern. Am Rumpf hat das gut
funktioniert, an den Bombenklappen muss ich bei Gelegenheit
noch nacharbeiten ...
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Da
die Unterschiede der B.I zur B.III sich am Modell nur auf die
äußeren Details beschränken, habe ich mir auch recht lange
Zeit gelassen, was es denn nun eigentlich genau werden soll.
Aufpassen muss man hier nur bei der Entscheidung, ob Radar
oder nicht - die Seitenscheiben mit oder ohne Blister liegen
separat bei und können einfach angesteckt werden und auch die
Bugkanzel des Bombenschützen braucht nur mit Maskol fixiert
zu werden. Aber nun ging es an die Decals und die Frage musste
nun endgültig geklärt werden. Ich hatte mir zwischenzeitlich
4 Decalbögen von anderen Herstellern besorgt. Da waren nun
auch überall schöne Alternativen dabei - „ökonomisch“
wie ich aber nun mal bei meinem Hobby bin, entschied ich mich
dann doch für die PO°S von Hasegawa. Die Decals von Hasegawa
sind sauber gedruckt, die Kokarden in der Farbe nicht so grell
wie die anderer Hersteller. Letzteres aber finde ich ganz gut,
diese Darstellung imitiert ganz gut die natürliche
Ausbleichung. Vor dem Anbringen der Kokarden und
Kennzeichnungen am Rumpf
nicht vergessen, die entsprechenden Fenster jetzt zu
demaskieren. Bei allen Decals von Hasegawa der letzten Jahre
heißt es aufpassen : Hasegawa hat einen neuen Trägerfilm,
der sehr intensiv auf Weichmacher reagiert. Mr.Mark
Softer von Gunze ist vollkommen ausreichend, er löst
diese Decals durchaus fast auf. Das Endergebnis sind
Markierungen, die sich auch noch in die kleinste Vertiefung
sauber einfügen. Damit das Ganze aber nicht zu einfach wird,
macht Hasegawa mit uns gleich noch einen kleinen PISA-Test :
Wer den besteht, muss entweder mit dem Pinsel und sehr ruhiger
Hand am Zitat-Slogan nachbessern oder aber ein neues Decal
drucken - mir hat mal wieder dankbarer Weise Jürgen
“Viking“ Busse geholfen. Nach dem Aufbringen der Decals
wurde das Modell nun noch mit seidenmatten Klarlack lackiert,
wobei die schwarzen Flächen einen höheren Glanzgrad durch
entsprechende Beimischung erhielten.
Die typischen Abgasfahnen wurden zunächst mit einem
Gemisch aus mattem Klarlack mit etwas Grau dargestellt, wozu
noch dunkle Ruspuren (Gemisch aus Mattlack und Schwarz) auf
den Oberseiten hinzukommen.
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Nach
der erfolgten Demaskierung wurden zunächst die entsprechenden
Fenster mit dem Pinsel lackiert. Nun wurden die Bomben
montiert, danach die Bombenklappen. Die Montagezapfen der
Hydraulikarme dazu vorher ordentlich dünner schleifen - sonst
wollen diese Teile nicht passen. Das Spornrad etwas tiefer
einkleben als angegeben, die Gabel ist einfach etwas zu lang.
Der Rumpf steht nun problemlos auf seinen sehr stabilen
Bombenklappen. Nun habe ich Seiten- und Höhenleitwerke am
Rumpf montiert. Darauf
folgte die Anbringung von Pitotsonde und Rebecca-Antennen. Auf
historischen Fotos kaum zu erkennen ist die
Antennenverdrahtung. Diese besteht aus je einem Draht von der
Pilotenkabine zum Seitenleitwerk und vom oberen Waffenstand
zum Höhenleitwerk. Letztere sollte dabei sehr dünn
ausfallen. Benutzt habe ich wieder warm gezogene Fäden aus
Q-Tips. Den
hinteren Waffenstand habe ich nur mit Maskol fixiert, den
vorderen nur eingesteckt ebenso wie den oberen - der reinste
Steckbausatz eben ! Deshalb steckte ich nun auch die Tragflächen
nur noch an - das
Modell machte seinen ersten wirklichen Rollout erst auf der
Modellbauausstellung in Markersbach.. Hier stellte sich dann
heraus, das es besser ist, die Hauptfahrwerksräder mit einem
Tropfen Sekundenkleber in der richtigen Position zu fixieren
um beim sonst nachträglichen Ausrichten am stehenden Modell
das recht schwer belastete Spornrad nicht zu beschädigen -
genau dies passierte mir nämlich. Das Spornrad wurde danach
noch einmal zerlegt, mit einer Stahlachse versehen, welche in
entsprechende Bohrungen an der Gabel verklebt wurde und somit
nun stabil genug ist.
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Dieser
Bausatz wird je nach persönlichem Anspruch und entsprechender
Eigeninitiative jedem Anspruch gerecht. Die tolle
Passgenauigkeit, die letztendlich auch für einen
unkomplizierten Transport im zerlegten Zustand sorgt sowie die
realistische Darstellung machen diesen Bausatz voll
empfehlenswert. Kritik gibt es von meiner Seite für die
fehlerhaften Decals und einer für diesen Teileumfang und
Versionsmöglichkeiten zu unübersichtliche Bauanleitung mit für
heutigen Standard unzureichenden Farbangaben.
Hier wird von vielen anderen Herstellern den nicht so
erfahrenen Modelbauern eindeutig mehr und besser geholfen.
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